Emmerich Haushaltsjahr schließt mit dickem Plus ab

Emmerich · Kämmerer rechnete mit Fehlbetrag von 777.000 Euro. Am Ende stand Verbesserung um 1,8 Millionen

 Kämmerer Ulrich Siebers

Kämmerer Ulrich Siebers

Foto: Lindekamp

Feine Ironie blitzte bei CDU-Fraktionschef Matthias Reintjes auf, als er Kämmerer Ulrich Siebers bescheinigte: "Sie haben Talent, sehr gute Nachrichten nüchtern rüberzubringen." Das ist wohl so. Doch solche unaufgeregte Sachlichkeit kann in haushaltstechnisch prekären Zeiten sehr wohltuend sein. Ulrich Siebers ist auch in guten Zeiten kein Hinausposauner. Seinen Job versteht er so, allzu ausgebefreudige Politiker vor Übermütigkeiten zu warnen.

So gesehen hat Siebers 2015 alles richtig gemacht und dankte allen, nachdem er den Ratsmitgliedern den rundum erfreulichen Jahresabschluss präsentiert hatte, "für die Haushaltsdisziplin." Auch deshalb trägt der dicke Schlussstrich, den die Kämmerei unter das vergangene Haushaltsjahr ziehen konnte, keine tiefrote Farbe.

Vor allem dank der Gewerbesteuer-Nachveranlagung eines Großbetriebes im Dezember in Höhe von 700.000 Euro wendete sich das letzte Blatt im Haushaltsplan 2015 noch zum Guten: Ende gut, alles gut.

Mit seiner Power-Point-Präsentation hatte der Kämmerer das nunmehr amtliche Zahlenwerk erläutert und kommentiert, das ein strukturell ausgeglichenes Bild bietet. Das Gesamtergebnis fiel um rund eine Million Euro besser aus. Der Entwurf war noch von einem Defizit von 777.306 Euro ausgegangen, so das man von einer Verbesserung um 1,785 Millionen Euro sprechen kann.

Zu der erfreulichen Entwicklung trugen Mehreinnahmen bei der Grundsteuer B bei, vor allem aber die 3,466 Millionen Euro mehr bei der Gewerbesteuer, wovon allerdings 516.000 Euro Gewerbesteuerumlage ans Land abgeführt werden müssen, so dass netto 2,9 Millionen Euro in Emmerich bleiben. Der Ansatz bei der Gewerbesteuer hatte 14 Millionen Euro betragen, am Ende sprudelten 17,5 Millionen Euro. Auch die Anteile bei der Einkommens- und Umsatzsteuer verbesserten sich um 640.000 Euro und bei der Vergnügungssteuer um 153.000 Euro. Immerhin 703.000 Euro spülten die Spielhallen ins Stadtsäckel.

Das hat alles zusammen zur Folge, dass sich in der Ausgleichsrücklage 10,575 Millionen Euro befinden und damit fast so viel wie bei der Eröffnungsbilanz 2009 mit 12,477 Millionen Euro. "Die Tendenz ist doch sehr erfreulich", meinte der Kämmerer. Und wenn der so etwas sagt, dann muss da wirklich was dran sein.

(nk)
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