Rp-Thema Heilig-Geist fasziniert auch nach 50 Jahren

Emmerich · Leegmeer feiert den runden Geburtstag seiner Kirche, die bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat. Die RP zeigt Bilder aus fünf Jahrzehnten Heilig-Geist.

 Oben: die Kirchturmspitze.

Oben: die Kirchturmspitze.

Foto: Endermann, Andreas (end)

leegmeer Für viele ist die Heilig-Geist-Kirche eine der interessantesten am Niederrhein. Ihre Architektur fasziniert innen wie außen. 1964 wurde mit dem Bau begonnen, am 29. Mai 1966 wurde sie geweiht und 1. April 1967 zur Pfarrei erhoben, doch der eigentliche Bau war erst mit der Errichtung des Glockenturms 1989 beendet.

Geistige Väter dieser Kirche waren Dechant Hugo Rogmans (gest. 2001) und der damalige Kaplan Lambert Brimmers. Weil in den 1950er Jahren vor allem immer mehr junge Familien nach Legmeer zogen, brauchte der Ortsteil eine eigene Kirche. Und die sollte im Geiste der modernen Zeit, gemäß der liturgischen Prinzipien des zweiten vatikanischen Konzils, gestaltet sein. Besonders deutlich wird das im Innenraum durch die Gruppierung der Plätze für die Gläubigen um den Altar. Sie werden so stärker in die Messfeiern einbezogen.

 Die Geburtsstätte der Jugendkirche Veni! - ein Bild aus 2007 mit Jan Kröger und Michael Beermann.

Die Geburtsstätte der Jugendkirche Veni! - ein Bild aus 2007 mit Jan Kröger und Michael Beermann.

Foto: End

Der mutige Entwurf der Kirche stammte von Dieter Georg Baumewerd. Obwohl der Sakralbau aus Beton ist und ohne Verzierungen auskommt, wirkt er leicht und durch die pilzförmigen, unterschiedlich hohen Säulenkonstruktionen fast schon floral. Auch im Inneren gibt es einen interessanten optischen Effekt: Die Räume zwischen den Stützen wurden mit Wandflächen geschlossen, die mit Fensterbändern eingerahmt sind. So wird ein geschlossener Raum gebildet, der zur Umgebung hin jedoch geöffnet wirkt.

Der Architekt, der im vergangenen Jahr starb, schuf damit ebenso ein Meisterwerk wie Fred Thieler (gest. 1999) mit der freundlichen, in Blautönen gehaltenen Farbgestaltung des Innenraums und der Kreuzwegstationen sowie Waldemar Kuhn (gest. 2015) mit dem dem zweigeteilten Tisch des Herrn in einen Altar des Wortes und einen Altar des Brotes und natürlich den berühmten Schrottkreuz, das viele Interpretationen zulässt.

 Pastor Lambert Brimmers an der Kreuzwegstation von Professor Fred Thieler.

Pastor Lambert Brimmers an der Kreuzwegstation von Professor Fred Thieler.

Foto: end

So wurde die Kirche also durch ihre Baukunst zu einem Anziehungspunkt für Gläubige aus Nah und Fern, aber gleichzeitig auch Geburtsstätte vieler guter Ideen wie etwa der Jugendkirche Veni!, die 2006 entstand und von Heilig-Geist aus einen wahren Siegeszug am ganzen Niederrhein antrat.

Am Pfingstsonntag gibt es zum Jubiläum um 19 Uhr ein Festkonzert mit dem Mädchenchor Rottweil und dem Jungen Chor Villingen. Am Sonntag, 22. Mai, hält Pfarrer Bernd de Baey um 10 Uhr dann den Abschlussgottesdienst der Jubiläumsfeierlichkeiten. Danach wird rund um die Kirche zur Begegnung eingeladen.

Rp-Thema: Heilig-Geist fasziniert auch nach 50 Jahren
Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)
Rp-Thema: Heilig-Geist fasziniert auch nach 50 Jahren
Foto: ""
 1989: Der Campanile steht. Die Glocken werden geweiht.

1989: Der Campanile steht. Die Glocken werden geweiht.

Foto: Stade

Vielleicht schaut bei dieser Gelegenheit auch Lambert Brimmers vorbei. Der emeritierte Pastor (Jahrgang 1928), der die damals noch eigenständige Gemeinde Heilig-Geist von ihrer Gründung bis 1997 leitete, lebt mittlerweile als "Emeritus" in der Pfarrgemeinde St. Mariä-Himmelfahrt in Kleve. Bei seinem Diamantenen Priesterjubiläum Ende vergangenen Jahres berichtete er noch mit großer Begeisterung über die Heilig-Geist-Kirche, die auch für ihn nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat.

(RP)
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