Emmerich Verkehrs-Chaos: Grönemeyer nutzt Schleichweg
Emmerich · Als Herbert Grönemeyer um kurz nach 20 Uhr auf die Bühne kam, war die Begeisterung bei den Fans im Stadion groß. Weniger begeistert waren dagegen etliche Besucher, die zu der Zeit noch weit weg vom Hünting waren. Denn die Anfahrt war eine echte Nervenprobe.
Es gab lange Staus, vor allem weil die B 473 von Hamminkeln nach Bocholt gesperrt war und alle Besucher, die von der Autobahn kamen, über Dingden geführt wurden. Von dort ging dann nichts mehr. Die Wagen standen Stoßstange an Stoßstange bis nach Bocholt. Im Internet, auch bei RP-Online, machten die Besucher ihrem Ärger Luft. Mancher kam erst ins Stadion, als das Konzert längst begonnen hat. "Nie wieder Bocholt", lautete hier und da das Urteil nach dem Konzert. Ludger Dieckhuis vom Bocholte Stadtmarketing hatte so etwas schon vorher befürchtet. "Ich habe schon früh den Kontakt zu den Behörden gesucht und darum gebeten, die Arbeiten an der Bundesstraße um zwei Wochen nach hinten zu schieben, aber es hieß, das sei nicht möglich." Daraufhin hatte er den Vorschlag gemacht, die Einbahnstraßenregelung auf der Bundesstraße doch einfach umzudrehen. Dann wäre die Straße am Mittwoch Richtung Bocholt frei gewesen und die Besucher hätten sich den Umweg über das Nadelöhr Dingden sparen können.
Auch Grönemeyer war vom Verkehrschaos betroffen. Er hatte von unterwegs anrufen lassen, dass er zwischen Ratingen und Oberhausen-Lirich im Stau stand. Um die Musiker rechtzeitig ins Stadion zu lotsen, schickte das Stadtmarketing-Team einen ortkundigen Mitarbeiter los, der sich ab Hünxe vor den Grönemeyer-Tross setzte und ihn über "Geheimwege" nach Bocholt lotste. Es ging über Wertherbruch, Anholt und die niederländische Grenze zum Stadion. 30 Minuten später als erwartet war Grönemeyer dann am Hünting. Rechtzeitig für den pünktlichen Auftritt.
Anschließend ging es direkt im Tourbus nach Freiburg, wo Grönemeyer am Donnerstag spielen musste. Ohne Stau.