Rees Herzenssache: Hilfe für krebskranke Frauen

Rees · Inge Gast-Galdiks und ihre Freundinnen nähen jährlich bis zu 600 Herzkissen, die an Patientinnen des kooperativen Brustzentrums Wesel verschenkt werden. Aktion begann im Jahr 2010.

 Brigitte Weckmann, Inge Gast-Galdiks, Christa Koehnen und Angelika Müsken trafen sich jetzt erneut in Mehr, um Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen herzustellen.

Brigitte Weckmann, Inge Gast-Galdiks, Christa Koehnen und Angelika Müsken trafen sich jetzt erneut in Mehr, um Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen herzustellen.

Foto: Michael Scholten

Herz an Herz reihte sich jetzt wieder auf einer Parzelle des Campingplatzes Zur Rose in Mehr. Inge Gast-Galdiks hatte ihre Kolleginnen der "Herzkissenaktion" eingeladen. Alle sechs Wochen treffen sich die Frauen, um bunte Stoffherzen, die sie zu Hause mit der Maschine nähen, gemeinsam mit Füllwatte zu stopfen. Jährlich entstehen bis zu 600 dieser Herzkissen, die an Patientinnen des kooperativen Brustzentrums Wesel mit den Standorten Marien-Hospital und Evangelisches Krankenhaus verschenkt werden.

Die Herzen sind nicht nur schön anzusehen, sie haben auch einen guten Zweck: Nach einer Brustoperation können Frauen die Kissen unter die Achselhöhle schieben, damit ihr Arm keinen Druck auf die Operationsnarbe ausübt.

Als Inge Gast-Galdiks aus Mehr und Brigitte Weckmann aus Wesel im Jahr 2010 einen Fernsehbericht über solch eine "Herzkissenaktion" in den USA sahen, informierten sie sich bei vergleichbaren Initiativen in Herne und Kiel und suchten nach gleichgesinnten Helferinnen. Die Sonsbeckerin Annelie Scheffer, die als Krankenschwester in der Senologie des Marien-Hospitals arbeitet, und die in Rees lebende Krankenschwester Christa Koehnen schlossen sich 2011 ebenso an wie Marlies Braick aus Dinslaken, Angelika Müsken aus Sonsbeck und Brigitte Puckert aus Hamminkeln. Alle sieben nähen die Stoffherzen ehrenamtlich, nicht zuletzt aus Dankbarkeit für die eigene Gesundheit.

Sogenannte "Breast Care Nurses", also Krankenschwestern mit spezieller Weiterbildung, verschenken die Kissen dann an die Patientinnen in Wesel, darunter auch viele Frauen aus Rees und Emmerich. Firmen wie Biberna in Dingden und Lück in Bocholt spenden oft Baumwollstoffe und Füllwatte, doch die "Herzkissenaktion" ist auch auf Sachspenden von Privatpersonen angewiesen. Neben den Herzkissen nähen die Frauen spezielle Umhängetaschen aus Baumwolle, in die onkologische Patienten ihre Redonflaschen, in denen die Wundflüssigkeit aufgefangen wird, stecken können. Auch kleine Stoffherzen oder Stofftiere entstehen, um sie den Kindern der Patientinnen zu schenken.

Außerdem nähen die Frauen "Pucksäckel", kleine Bälle mit netzartiger Oberfläche. Sie sind für Demenzkranke gedacht, die mit den Bällen ihre Wahrnehmung und ihre Muskulatur trainieren können. Stoffreste werden zu Lavendelkissen oder zu kleinen Herzen und Stofftieren für die Kinder der Patientinnen verarbeitet. Parallel stricken die Frauen für die Frühchen-Station kleine Beutel aus sehr weichem Garn. Darin fühlen sich die Neugeborenen wohl. Wer die Arbeit der fleißigen Näherinnen unterstützen möchte und Baumwollstoffe, Füllwatte oder Garn spenden kann, sollte sich unter der Telefonnummer 02857/1342 mit Inge Gast-Galdiks in Verbindung setzen.

(RP)
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