Emmerich Hochschulpreise stärken das Miteinander

Emmerich · Im Audimax der Hochschule fand die 10. Auflage des "Forum Kreis Kleve" mit über 300 Gästen und einem besonderen Redner statt: Prof. Andreas Pinkwart, der als NRW-Wissenschaftsminister die Gründung der HRW mit ermöglicht hat.

 Die Preisträger und die Offiziellen bei der Verleihung der Hochschulpreise.

Die Preisträger und die Offiziellen bei der Verleihung der Hochschulpreise.

Foto: Gottfried Evers

Unternehmern der Region muss man es kaum erklären: Die Hochschule Rhein-Waal (HRW) ist ein "Impulsgeber". Für die Wirtschaft im Allgemeinen und sicher auch für das "Gründungsgeschehen". Darüber sprach Prof. Andreas Pinkwart, heute Rektor der Leipzig Graduate School of Management, bis 2010 Landesminister für Wissenschaft und Forschung. In dieser Funktion ermöglichte der frühere Landeschef der FDP die Gründung der Hochschule. Landrat Wolfgang Spreen hatte vorher zahlreiche wichtige Gäste zu begrüßen. Allen voran als Hausherrin die Rektorin Dr. Heide Naderer. Sie hatte zum Auftakt "einen schönen und besonderen Abend" gewünscht und einen Image-Film über "die best-ausgestattete Hochschule, die man wahrscheinlich im Moment in Deutschland finden kann" zeigen lassen.

Wer interkulturelle Kompetenzen erwerben wolle, sei, um auf dem internationalen Arbeitsmarkt eine gute Stelle zu finden, sei an der HRW richtig. Wobei im Laufe des Abends angesprochen wurde, dass es nicht nur ein Vorteil ist, mit guten Englischkenntnissen Chancen in anderen Ländern zu haben. Ebenso wird von den Studenten erwartet, dass sie gut Deutsch können.

Moderiert von Tommi Bollmann und Katrin Gerhold von Antenne Niederrhein widmete sich eine erste Gesprächsrunde der Frage, wie die Hochschule bei der Wirtschaft angekommen ist. Die Hochschul-Präsidentin, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, Dr. Rainer Schramm als Fluxana-Geschäftsführer, Dr. Peter Sommer als Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens für Werkstofftechnik und Hans-Josef Kuypers, der Geschäftsführer der Kreis-Wirtschaftsförderung, fachsimpelten. "Die Chance, neue Leute zu finden, ist durch die Hochschule stark gestiegen", fasste Schramm zusammen, und Dr. Sommer stellte an einem Beispiel vor, wie es gelingen kann, aus einem Praktikanten einen wertvollen Mitarbeiter zu machen. Dietzfelbinger verwies auf Veranstaltungen und andere Möglichkeiten der IHK, Studierende und Wirtschaft zusammenzubringen. "Unternehmen können nicht ganz so schnell wachsen wie die Anzahl der Studierenden in Kleve", stellte Kuypers fest. Deshalb werde es schwieriger, die Nachfrage nach Praktikums- und Arbeitsplätzen zu bedienen. Den jungen Leuten gab er mit auf den Weg, Deutsch zu lernen, denn wenn, wie kürzlich bei einem Besuch bei Nährengel in Goch erlebt, nur einer von 35 Studierenden die Landessprache beherrsche, sei es schwierig, sich auszutauschen.

Mit Dank an die Volksbanken und Sparkassen, die die Preisgelder von 15.000 Euro zur Verfügung stellten, widmete sich der Landrat den Hochschulpreisen. Aus sieben Vorschlägen wählte die Jury drei Sieger aus, von denen einer sogar ein "Wiederholungstäter" war - diesmal galt die Auszeichnung natürlich einem anderen Projekt.

Der erste Preis ging an das Weezer Petrusheim, eine Einrichtung für Nichtsesshafte und Hilfsbedürftige. Die Fachrichtung Agribusiness half dabei, einen zusätzlichen Vertriebsweg für die landwirtschaftlichen Produkte, die im Petrusheim hergestellt werden, zu finden. Der Vorschlag: ein mobiler Verkaufsstand für die Metzgerei.

Über den zweiten Hochschulpreis kann sich Polyoptics aus Kleve freuen, die sich 2008 auf eigene Füße stellte. Mateo Klemmayer übernahm die Firma und beschäftigt 40 Mitarbeiter mit der Forschung und Entwicklung optischer Komponenten. Der Lehrstuhl Biomedical Engineering war der Partner bei dem Projekt, durch "Brain-Computer-Interfaces" beeinträchtigte Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen. Gehirnaktivitäten werden dabei mit einem EEG gemessen und mittels BCI-Software in Befehle umgewandelt.

Position drei betrifft die Johnson Matthey Chemicals Group in Emmerich. Das Chemiewerk am Rhein wird gerade erweitert. Daniel Scholten, der kürzlich seine Bacchelorarbeit abschloss, arbeitet inzwischen bei Johnson Matthey. Er forschte an Verbesserungen des allgemeinen Hygienezustandes im Unternehmen, denn durch gesetzlich bestimmte sinkende Grenzwerte bei Gefahrstoffen werden Hygiene und Arbeitsschutz immer maßgeblicher.

(RP)
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