Rees Hülskens untersucht mögliche Kiesfläche

Rees · Das Unternehmen will mit Probebohrungen Klarheit, ob sich eine Auskiesung in Vahnum lohnt. Noch ist die Fläche für eine Abgrabung nicht vorgesehen.

 Mit der sogenannten Rammkernsondierung wird derzeit in Vahnum zwischen Rees und Wesel getestet, ob eine Abgrabung in diesem Areal für das Kies-Unternehmen lohnend sein könnte.

Mit der sogenannten Rammkernsondierung wird derzeit in Vahnum zwischen Rees und Wesel getestet, ob eine Abgrabung in diesem Areal für das Kies-Unternehmen lohnend sein könnte.

Foto: Latzel

Die Fläche an den beiden Windrädern an der Grenze zwischen Rees und Wesel steht schon seit vielen Jahren immer mal wieder im Fokus. Das Areal war als Standort für ein Großkraftwerk ausgewiesen und taucht regelmäßig in mehr oder weniger realistischen Studien über mögliche Standorte für Atomkraftwerke auf. Dann wird ebenso regelmäßig darauf verwiesen, dass solche Überlegungen abgelehnt und ohnehin auch gar nicht gesetzeskonform sind.

Anders sieht es da bei Ideen aus, die vor allem von Weseler Seite offensiv betrieben werden. Das Gebiet könnte als Abgrabungsgebiet für Kies genutzt werden und zudem auf diese Weise etwas für den Hochwasserschutz getan werden, lauten die Vorstellungen, die vor allem von der SPD forciert werden.

Dass es sich dabei um durchaus realistische Überlegungen handelt, zeigen aktuell Aktivitäten auf dem Gelände. Die Kiesfirma Hülskens lässt dort Probebohrungen vornehmen. "Auf diese Weise wollen wir ermitteln, ob sich das Areal als mögliche Abbaufläche eignet", sagt Dr. Rudolf Koß von Hülskens. Dass Hülskens an der Fläche interessiert ist, ist bekannt. Schließlich hat das Unternehmen darunter zu leiden, dass es kaum noch neue Abgrabungsfelder gibt. Hülskens musste daher sogar schon Mitarbeiter entlassen. "Wir sind immer auf der Suche nach potenziellen neuen Flächen", erläutert Koß. Allerdings stehe in Vahnum nicht fest, ob sich der Abbau hier überhaupt lohnt.

Eben das sollen die Bohrungen zeigen. "Bevor wir hier überhaupt ins umfangreiche Genehmigungsverfahren einsteigen, müssen wir erst einmal Klarheit haben, ob sich der Aufwand lohnt." Denn die Fläche ist noch nicht im Regionalplan für Abgrabungen vorgesehen. Und eine Ausweisung kann dauern. Das Areal gehört einer Eigentümergemeinschaft, an der auch Hülskens beteiligt ist. Untersucht wird der Boden mit einer sogenannten Rammkernsondierung. Dabei wird ein Kunststoffrohr bis zu 20 Meter tief in den Boden getrieben. Durch einen Schnitt kann genau erkannt werden, wo sich welche Materialien befinden und ob es eine ausreichende Kieslagerstätte gibt. Koß verweist darauf, dass man bei dem Projekt auch den Hochwasserschutz im Blick hat. Durch die Abgrabung könnte zusätzliche Retentionsfläche geschaffen und der Abraum für einen Deich genutzt werden.

All das ist noch Zukunftsmusik. Vor allem weil ein Drittel der Fläche auf Reeser Stadtgebiet liegt. Und hier gilt der Ratsbeschluss, dass es keine neuen Auskiesungen über die im Verfahren befindlichen Flächen gibt. Von Weseler Seite hatte es daher schon mal geheißen, dann solle eben nur in Wesel abgegraben werden. Hülskens will aber auf jeden Fall noch das Gespräch mit der Stadt Rees suchen. "Einmal geht es nur um eine vergleichsweise kleine Fläche, zudem könnte die Kommune hier etwas für den Hochwasserschutz tun."

Koß hat dabei auch das Gebiet Reckerfeld im Blick. Das frühere Auskiesungsgebiet wurde ebenfalls in den Hochwasserschutz integriert. Auch mit dem Deichverband werde man daher noch sprechen. Vorher sei wichtig, genaue Daten über das Gebiet zu haben. Die Bohrungen werden daher noch etwa zwei bis drei Monate andauern.

(RP)
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