Emmerich IHK warnt vor Nachteilen durch die Betuwe

Emmerich · Vorsitzender Burkhard Landers befürchtet Produktionseinschränkungen für Betriebe an der Strecke.

Der Präsident der Niederrheinischen IHK, Burkhard Landers, befürchtet während der Bauphase des dritten Gleises für die Betuwe erhebliche Behinderungen für die Betriebe entlang der Strecke - sogar bis hin zu möglichen Produktionseinschränkungen.

Mit dem Wachstum der Gütermengen insbesondere aus dem neuen Rotterdamer Hafengebiet Maasvlakte II wird im Hinterland über die Betuwe-Linie der Flaschenhals ab Emmerich immer enger. Deshalb werden schon heute Güter auf der Schiene nach Venlo umgeleitet. Von dort wird bereits wegen der sehr begrenzten Schienenkapazitäten ein erheblicher Teil auf Lkws verladen.

IHK-Präsident Landers: "Dass der Bau des dritten Gleises zwischen Emmerich und Oberhausen dringend erforderlich ist, steht außer Frage. Es besteht aber die Sorge, dass er sich weiter verzögert. Und nicht nur das: Während der Bauzeit werden die Kapazitäten auf den bestehenden Gleisen verringert, insgesamt um wenigstens ein Drittel, bedingt durch Teil- und sogar Komplettsperrungen. Güterzüge werden dann überwiegend nachts fahren, und zwar nur 30 an der Zahl."

Zum Hintergrund: Laut Eisenbahninfrastruktur-Benutzungsverordnung haben Taktverkehre und grenzüberschreitende Verkehre Vorrang. Das hätte zur Folge, dass die niederrheinischen Unternehmen sozusagen abgekoppelt würden. Regelmäßige Transitverkehre aus den Niederlanden hätten Vorrang - ein klarer Wettbewerbsnachteil für die ansässige Industrie und auch die Häfen von Emmerich oder Wesel. Die Folge: Weil manche Produkte nicht unbegrenzt bei den Betrieben gelagert werden dürfen, droht im schlimmsten Fall sogar Produktionsstillstand, wenn die Lagerkapazitäten ausgereizt sind.

Landers: "Unsere Unternehmen müssen die für sie überlebenswichtigen Gleise vor der Haustür nutzen können. Dies kann gelingen, wenn dazu schnell die Weichen gestellt werden. Wir werden diese Problematik im Betuwe-Beirat zum Thema machen, der in wenigen Wochen wieder tagen wird, und zwar in unserem Haus."

(RP)
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