Emmerich Im Dornröschenschlaf
Emmerich · Wo liegt die Zukunft Hocheltens? Derzeit gibt es rund um die Entwicklungsmöglichkeiten des Eltenbergs einige offene Fragen. Dazu gehört vor allem die, wie es mit dem Hotel und dem Tourismus insgesamt weitergehen soll.
Das Unkraut, das derzeit vor der St.-Vitus-Kirche wuchert, hat für Hochelten eine gewisse Symbolik. Denn nicht nur auf dem Areal, das bereits im März gerodet wurde, um hier eine schöne Grünfläche entstehen zu lassen, geht es derzeit nicht weiter. Auch an anderen Stellen auf dem Eltenberg sind einige Fragen in der Schwebe.
Allen voran die um die Zukunft des Waldhotels. Für 1,5 Millionen Euro steht es zum Verkauf, der Sanierungsbedarf dürfte bei fast einer weiteren Million liegen. Zwar gibt es Verhandlungen, doch ein Käufer hat sich bislang noch nicht finden lassen.
Für Albert Jansen eine traurige Sache: "Jeder Tag, den das Hotel leer steht, ist einer zu viel", sagt der Ortsvorsteher. Denn das Gebäude hält er für den Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Entwicklung Hocheltens geht.
Ganz ähnlich sieht das auch Bürgermeister Johannes Diks. Seine Verwaltung arbeitet gerade an einem "Masterplan" für den Eltenberg — ein Konzept, das die Richtung, die einer der schönsten Flecken der Stadt einschlagen soll, bestimmen will. "Es wird dabei vor allem um die Frage gehen, inwieweit Hochelten touristisch weiterentwickelt werden soll", sagt Diks. Dazu gehören eine mögliche Belebung durch weitere touristische Elemente, die Frage nach einer öffentlichen Toilette oder die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes.
Die Voraussetzungen, den Tourismus auszubauen, sind gut — und werden noch besser: Mit der ins Auge gefassten Zertifizierung Eltens als Kneipp-Kurort kann der Ortsteil mit einem weiteren Pfund wuchern, das sicher weitere Gäste anzieht.
Doch wann die Politik das ausgearbeitete Konzept vorgelegt bekommt, steht noch nicht fest. "In diesem Jahr sicher nicht mehr", schätzt Diks. Und sollten die Planfeststellungsverfahren für die Betuwe-Linie tatsächlich im nächsten Jahr beginnen, wäre auch ein Termin in 2012 wohl nicht mehr zu verwirklichen. "Dann müsste das Konzept zunächst zurückgestellt werden, weil die Planfeststellungsverfahren sehr arbeitsaufwändig sind."
Ganz im Dornröschenschlaf wird Hochelten bis dahin wohl nicht bleiben. Denn noch bis Jahresende soll sich an der Fläche vor der St.-Vitus-Kirche etwas tun. "Wir hoffen, dass wir bis zur Schaffung der Seelsorgeeinheit den Platz umgestalten können", sagt Pater Karl-Heinz Fischer. Derzeit warte man noch auf Grünes Licht der zuständigen Denkmalbehörde in Bonn. Sobald es kommt, soll es mit der Umgestaltung losgehen.