Rees In 418 Tagen um die Welt

Rees · Der Reeser Weltreisende Michael Scholten ist zurück in Rees. Und nur wenige Minuten nach einer Ankunft in der Heimat berichtete er von seinen Eindrücken und den Plänen für die nächste Zeit. 14 Monate war der 36-Jährige unterwegs.

Zeugen einer Weltreise: die Schuhe aus Georgien, die Hose aus Mozambique, das Hemd aus Singapur, die Armkette aus Birma. „Ich bin ganz international gekleidet“, lacht Michael Scholten, der sich erst einmal dran gewöhnen muss, dass beim Blick aus dem Fenster die Scholtenmühle und nicht Ankor Wat, die Steinfiguren der Osterinsel oder Tempelanlagen zu sehen ist.

Nach 14 Monaten ist Michael Scholten von seiner Weltreise zurück gekehrt, die da endete, wo sie begann: am Bahnhof in Empel. Donnerstagabend war er von seiner letzten Station in Tansania nach Zürich geflogen, gestern Morgen kam der 36-Jährige dann wieder in Rees an. 40 Länder hat er in 14 Monaten bereist und damit die Zahl der Nationen, in denen er schon war, auf 122 erhöht. „Schluss ist noch lange nicht, auch die anderen 70 will ich noch schaffen“, sagt er.

Lebenstraum erfüllt

Und wer Michael Scholten kennt, der weiß, dass er das nicht nur so dahinsagt, sondern wirklich auch vorhat. Doch jetzt ist erst einmal Ruhe. Mindestens sechs Monate sollen erst einmal keine größeren Reisen anstehen. Die Rückkehr in das normale Leben steht an, die Rückkehr auch ins Berufsleben. Denn Michael Scholten, der lange Mitarbeiter der RP war, war später Chefreporter von TV Spielfilm und kündigte diese Stelle, verkauft die Eigentumswohnung in Hamburg, um mit diesem finanziellen Polster seinen Lebenstraum von einer Weltreise zu erfüllen. „Ich habe immer gedacht: Entweder ist das die dümmste oder die beste Entscheidung, die du in deinem Leben getroffen hast.“ Heute steht für ihn fest: Es war eine der besseren. „Jeder, die Gelegenheit dazu hat, sollte es auch machen“, meint Michael Scholten. Leute, die auf Weltreise waren, hat er in den 14 Monaten jede Menge getroffen. Doch entweder waren die anderen Globetrotter Rentner oder Studenten, die noch vor dem Einstieg ins Berufsleben standen. Jemand, der einen sicheren Job kündigt, um sich diesen Traum zu erfüllen, das ist dagegen selten.

Montag im Gymnasium Aspel

Doch auch wenn Michael Scholten viel in Deutschland aufgab, so ganz blauäugig ist er nicht in das Abenteuer gestartet. Auch draußen in der Welt hielt er Kontakt zu den Medien, führte für den ADAC ein Reisetagebuch oder testete für eine Fernsehzeitung die Fernsehsender in verschiedenen Ländern.

Daher steht für Medienmensch Scholten auch fest, dass er in diese Branche zurückkehren wird. Dazu wird er nach Berlin ziehen und hat bereits das Angebot, bei „Wetten, dass“ wieder hinter den Kulissen Interviews mit den Stars zu führen. Doch bevor es hinaus in die große Welt der Stars geht, kommt jetzt erst einmal die Heimatstadt Rees zu ihrem Recht. Heute Abend feiert Michael Scholten Wiedersehen beim Treffen seiner früheren Grundschulklasse, am Montag wird er am Gymnasium Aspel über den Beruf des Journalisten informieren und dann sicher auch erzählen, dass ein Jahr auf Weltreise dabei nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

(RP)
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