Rees In der "Herzkammer des Karnevals"

Rees · 33 Jahre - rauf und runter - der KVB geht niemals unter: Karnevalsverein feiert seinen jecken Geburtstag mit einem Programm, das den Saal des Bürgerhauses in Bienen zum Beben brachte.

 Die Stimmung im Saal des Bürgerhauses Bienen bei der Jubiläumssitzung des Karnevalsvereins war nicht nur bei diesen Närrinnen prächtig. Das jecke Programm begeisterte das Publikum.

Die Stimmung im Saal des Bürgerhauses Bienen bei der Jubiläumssitzung des Karnevalsvereins war nicht nur bei diesen Närrinnen prächtig. Das jecke Programm begeisterte das Publikum.

Foto: Markus van Offern

Wenn ein Karnevalsverein Geburtstag feiert, geht es hoch her. Wenn dieser Geburtstag dann auch noch eine Schnapszahl ist, ist kein Halten mehr. So war es nicht verwunderlich, dass bei der 33. Sitzung des Karnevalsvereins Bienen, kurz KVB, am Samstagabend der Saal des Bürgerhauses in Bienen bebte. Neben einem bunten Programm spielte auch der Blick in die Vergangenheit eine große Rolle und die war - wie das Motto der Sitzung "33 Jahre rauf und runter - der KVB geht niemals unter" verriet - nicht immer positiv. "Der Verein wurde 1984 gegründet. Erster Präsident war Leo Köster. Nach vier Jahren ist er überraschend mit gerade einmal 40 Jahren gestorben. Das war ein herber Rückschlag für den Verein", erinnert sich Norbert Mey, Ehrenpräsident des KVB. Der Tod des Präsidenten hinterließ ein großes Loch. Schließlich entschlossen sich Norbert Mey und sein Bruder Karl-Heinz, "Kalli" genannt, ab 1988 den Präsidentenposten zu übernehmen und sich das Amt zu teilen. 18 Jahre lang regierten die Brüder den Karneval in Bienen und sind auch heute noch aktiv. In ihrer Regentschaft initiierten sie zwei Highlights des Karnevals, die bis heute große Nachwirkungen haben: Die traditionelle Schifffahrt mit den Karnevalsprinzenpaaren der Umgebung und die Benefizveranstaltung "Karneval mit Herz", die Spenden für krebskranke Kinder sammelt und in diesem Jahr am 4. Februar stattfindet. Auch Bürgermeister Christoph Gerwers weiß diesen Einsatz zu schätzen, der den Bienenern zum Geburtstag passend zur Schnapszahl einen Schnaps überreichte: "Ich bin hier in der Herzkammer des Karnevals. Nicht nur die Betreuung ist toll, sondern auch das Engagement für andere, denen es nicht so gut geht." Von den Gründungsmitgliedern ist noch Helmut Krause übrig, der in diesem Jahr seinen 91. Geburtstag feiert und stets noch auf den Veranstaltungen anzutreffen ist. Die Karnevalssitzung fand schon immer im Bürgerhaus statt. "Ein großes Highlight war immer der Einzug des Tambourcorps. Und früher gab es auch mehr Büttenreden, das ist heute etwas weniger geworden", erzählt Lothar Becker vom Elferrat. "In den Pausen wurden damals Eier und Wurst verteilt", so Norbert Mey.

Auch die Jubiläumssitzung können die Bienener Jecken in die Reihe der Highlights ihres Vereins aufnehmen. Steffen Knoppik, der bereits im vergangenen Jahr die Moderation des Abends übernahm, leitete als neu eingeführter Präsident durch den Abend. Er löst seinen Vorgänger Ralf "Jenki" Snelting ab, der zehn Jahre die Jecken in Bienen anführte. Und Knoppiks Vorsätze sind groß: "Gestern war die Amtseinführung von Donald Trump, heute ist meine Premiere als neuer Präsident. Und ich verspreche euch: I make Bienen great again. Mal sehen, wer es besser macht. Trump hat mit seinen Tweeds großen Unterhaltungswert." Den haben die Bienener auch. Nicht fehlen durften die großen und kleinen Funken sowie die Tanzgruppe "Drama-Girls", die wieder ein tolles Programm einstudiert hatten. Inge Westerhoff plauderte als Waldhexe über die Geschehnisse in Bienen und Rees, und Mirko Kiffmann stattete den Bienenern als Kölsche Jong mal wieder einen Besuch ab. Große Momente waren auch die Auftritte der Gastvereine: Die Emmericher Garde war zum 25. Mal in Bienen und auch der Gruppe "Champions" scheint es in Bienen gut zu gefallen. Sie war bereits zum 30. Mal zu Besuch. Zum Finale wurde wie seit 1985 das traditionelle Schlusslied gesungen und das Netz mit Luftballons geöffnet.

Karten für "Karneval mit Herz" am Samstag, 4. Februar, sind am Donnerstag, 26. Januar, von 16 bis 18 Uhr beim Bürgerservice zu erhalten.

(RP)
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