Unglück bei "Cold Water Challenge" in Isselburg Obduktionsergebnis: Baggerschaufel traf Familienvater am Kopf

Isselburg · Ein 34-jähriger Mann wurde am Dienstagabend von der Schaufel eines umkippenden Baggers am Kopf und an der Schulter getroffen. Der Schlag führte direkt zum Tod des Familienvaters. Dies ist das erste Ergebnis einer Oduktion vom Mittwoch.

Isselburg: Familienvater stirbt bei "Cold Water Challenge"
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2014: Familienvater stirbt bei "Cold Water Challenge"

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Wie die Polizei mitteilte, wurden erste Ermittlungen durch die Obduktion bestätigt. Am Dienstagabend hatten Mitglieder eines Kegelvereins aus Isselburg ein Video für die sogenannte "Cold Water Challenge" gedreht. Bei dem Wettbewerb, der wie ein Kettenbrief funktioniert, schlagen Gruppen und Vereine einander vor, um Aktionen zum Thema Wasser durchzuführen. In Isselburg sollten Teile der Kegelgruppe mit Wasser übergossen werden. Dazu hatte der 36-jährige Fahrer eines Schaufelbaggers 2000 Liter Wasser geladen und die Schaufel auf etwa sechs Meter ausgefahren. Der Bagger kippte jedoch um und fiel auf die Gruppe, die an einer Biertischgarnitur saß.

Untersuchung des Baggers verzögert sich

Um den Unfallhergang zu rekonstruieren, wurde ein Sachverständiger beauftragt. Wie die Staatsanwaltschaft Münster und die Polizei im Kreis Borken sagten, sei es durchaus üblich, bei komplizierten Unfallhergängen Expertenmeinungen einzuholen. Die Untersuchung des Baggers verzögert sich jedoch laut Polizeisprecher Dieter Hoffmann. Grund dafür sei, dass der Bagger nach dem Unfall nicht problemlos gestartet werden könne. Durch das Umkippen des Fahrzeugs sei Öl in Teile des Motors gelaufen. Würde man die Maschine nun starten, ginge der Motor kaputt.

So muss vor dem Start erst einmal der komplette Motor auseinandergenommen und gereinigt werden. Erst dann kann der Sachverständige den Unfallhergang untersuchen. Dabei werde nach Angaben des Polizeisprechers untersucht, ob die Hebelkräfte des Baggers unterschätzt wurden. Zudem ist fraglich, welche Rolle die Bodenverhältnisse am Unfallort, einem Acker, nach dem Regen der letzten Wochen gespielt habe.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist nicht mit einem schnellen Ergebnis der Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung zu rechnen. Das liege daran, dass zahlreiche Zeugen angehört werden müssen. Dazu gehören auch die elf Mitglieder der Kegelgruppe, von denen vier verletzt wurden. Auch der Fahrer des Baggers wird vernommen werden. In der direkten Nachbarschaft des Unglücksortes sind die Anwohner geschockt. Einige der Teilnehmer dieser "Cold Water Challenge" sind hier keine Unbekannten.

(ac)
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