Rees Jagd auf die Sparfüchse im Rathaus

Rees · Während die Polizei die Brücke vorsichtshalber für eine Sperrung wegen des Sturms vorbereitete, fegte bereits der erste Orkan durch Rees. Die Jecken waren unterwegs und nie konnten die Möhnen die Reeser RP-Redaktion leichter einnehmen. Schließlich führte mit Sabrina I. aus Haffen eine Prinzessin die Jecken an, die gewissermaßen Heimrecht hat. Sie kennt sich in der Redaktion nämlich bestens aus, weil sie als Mitarbeiterin für RP schon auf vielen Terminen unterwegs war. Kein Wunder also, dass sie sich auch Altweiber an den Redaktionsrechner setzte, unterstützt von Lydia I. aus Haldern. Doch so richtig gearbeitet wurde in den Räumen an der Oberstadt dann doch nicht.

 Dicht gedrängt standen die Jecken in der Reeser Redaktion. Für RP-Redakteur Sebastian Latzel blieb da kein Platz mehr.

Dicht gedrängt standen die Jecken in der Reeser Redaktion. Für RP-Redakteur Sebastian Latzel blieb da kein Platz mehr.

Foto: Latzel

Unter den wachsamen Augen von Vermieter und Ortsvorsteher Manfred Dicker blieb bei dem großen Andrang kaum noch Platz, um die Tastatur überhaupt unfallfrei zu erreichen. Neben den Prinzenpaaren aus Haffen und Haldern waren auch die Jecken aus Bienen, Rees und Millingen gekommen. Erneut hatte sich auch eine Abordnung der Fanfaren aus Praest eingefunden, die dafür sorgte, dass nicht zu überhören war, dass gestern Morgen die Jecken das Sagen hatten.

Irgendwie war diesmal mehr Halderner als sonst nach Rees gekommen. Denn das Haffener Prinzenpaar wohnt inzwischen selbst im Lindendorf, das damit vermutlich der einzige Ort in der Gegend sein dürfte, der gleich zwei närrische Regenten beherbergt. Andreas III. aus Haffen hatte gleich ganz moderne Technik mitgebracht. Auf seine Schulter hatte er eine Action-Cam montiert, die alles aufzeichnete, was um ihn passierte. "Alles nur für den privaten Gebrauch", versicherte er. Von moderner Technik hält Prinzessin Lydia aus Haldern dagegen weniger. Am heimischen Herd schwört sie noch ganz klassisch auf Töpfe und Pfannen. "Ich bin schon so alt, dass ich ohne Thermomix kochen kann", sagte sie. Trotz der guten Stimmung in der Redaktion hatte Halderns Präsident Bernd Börgers wieder genau die Uhr im Blick und rief um kurz nach zehn Uhr zum Aufbruch Richtung Rathaus. Begleitet von der Musik des Fanfarenzuges ging es erst einmal zum Citymetzger Voss, um sich dort mit Leberkäs zu stärken. Anschließend schlug erneut der Versuch fehl, die Volksbank und die Sparkasse an Altweiber zu überraschen und in die Tresorräume vorzudringen.

Heute ein Fuchs, morgen vielleicht ein Kater...

Heute ein Fuchs, morgen vielleicht ein Kater...

Foto: Markus van Offern
Prinzessin Sabrina mit dem Stadtschlüssel von Bürgermeister Christoph Gerwers: "Den gebe ich nicht mehr her", rief sie.

Prinzessin Sabrina mit dem Stadtschlüssel von Bürgermeister Christoph Gerwers: "Den gebe ich nicht mehr her", rief sie.

Foto: van Offern Markus
RP-Redakteur Sebastian Latzel hatte sich in den Karnevalstrubel gestürzt.

RP-Redakteur Sebastian Latzel hatte sich in den Karnevalstrubel gestürzt.

Foto: van Offern Markus

In eine Art Sparkasse hatte sich auch das Rathaus verwandelt, denn der Finanzbereich der Verwaltung hatte diverse Sparfüchse zu Altweiber freigelassen. Ein deutlicher Hinweis auf die klamme Finanzlage der Stadt, wie Bürgermeister Gerwers erläuterte, der sich tapfer wehrte, aber den Schlüssel der Stadt so schnell wie selten los war. Die Prinzessinnen ließen ihn nicht wieder los, und Sabrina I. verkündete: "Den sieht der nie wieder." Abends trennten sich dann die Wege der Regentinnen. Beide feierten aber passenderweise bei "Baumann". Die Halderner im Lindenhof, die Haffener im "Hirsch" in Mehr.

(RP)
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