Kommentar Jetzt braucht es klare Worte

Emmerich · Die Krankenhaus-Holding "pro homine" ist der Öffentlichkeit keine Rechenschaft schuldig, was Personalangelegenheiten angeht.

Die gGmbH, also die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, befindet sich in katholischer Trägerschaft. Ist mitnichten daher ein Arbeitgeber der öffentlichen Hand, wenngleich dem allgemeinen Nutzen verpflichtet, was sich schon aus dem Steuerrecht ergibt.

Deshalb hätte die Öffentlichkeit theoretisch überhaupt nichts vom Wechsel an ihrer Spitze wissen müssen. Der Aufsichtsrat tat es trotzdem, auch wenn die Begründung (unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung) nichtssagend ist. Die Holding ist mit ihren beiden Krankenhäusern in Emmerich und Wesel sowie ihren Seniorenheimen eben ein wesentlicher Arbeitgeber der Region. Nicht umsonst hat die Emmericher Politik den damals noch im Amt befindlichen Geschäftsführer zu einer öffentlichen Aussprache in den Ratssaal eingeladen, um Auskunft über das Emmericher Krankenhaus zu erhalten.

Dr. Dieter Morlock kam dieser Einladung nach, wobei er sich eher allgemein hielt. Aber immerhin: Der nunmehr abberufene Geschäftsführer erkannte, dass eine offene Kommunikation notwendig ist, wenn Veränderungen anstehen.

Waren es kaufmännische Entscheidungen, die Morlock um seinen Posten gebracht haben, was er verneint? Oder litt das Arbeitsklima in der Holding zu sehr, wie es sich aus manchen Äußerungen ablesen ließe?

Geklärt werden muss das öffentlich nicht. Aber der neue Geschäftsführer wird sich mit klaren Worten zur Lage der Häuser äußern müssen.

(RP)
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