Emmerich Jochen Spiertz ist neuer Schützenkönig

Emmerich · Bei seinem zwölften Versuch hat es endlich geklappt: Der Brudermeister der Michaelschützen ist neuer König. Neben Spiertz waren gestern Nachmittag auch Holger Gerber und Jörg Wauter angetreten.

 Jochen Spiertz freut sich über seinen Sieg.

Jochen Spiertz freut sich über seinen Sieg.

Foto: Flintrop

Solche Geschichten schreibt das Leben: Elf Mal hatte Jochen Spiertz, Brudermeister der Michaelschützen, unter dem Vogel gestanden und sein Glück versucht. Elf Mal wurde ein anderer Schützenkönig. Doch ausgerechnet bei seinem zwölften Versuch, der gestern beim letzten Königsschießen auf dem eigenen Schießstand am Polderbusch stattfand, ausgerechnet bei diesem für alle so besonderen Schützenfest, da schoss er um 17.02 Uhr mit dem 31. Schuss den Vogel herunter.

"Ich habe mit allem gerechnet, nur damit nicht", meinte er erstaunt und glücklich. "Ich bin erleichtert, aber fertig." Sohn Pierre war unter den ersten Gratulanten. "Jetzt haben wir beide ihn", sagte Vater Jochen bei der Umarmung. Auch für den Achtjährigen war es ein besonderer Tag, durfte er doch zum ersten Mal beim Spielmannszug Emmerich mitlaufen. Königin Sandra und Tochter Marie hatten Glückstränen in den Augen. Für den 58-jährigen selbstständigen Kaufmann gab es viele Glückwünsche und Umarmungen.

Gleich drei Königsbewerber standen am Schießstand, als der Wettbewerb um 16.47 Uhr begann. Neben Spiertz traten auch Holger Gerber und Jörg Wauter an, beide Gründungsmitglieder des 15. Zuges, der sein 40-jähriges Bestehen feierte. Beide freuten sich mit dem neuen König.

Das Preisschießen begann mit dem Schießen der Ehrengäste auf das Krönchen. Hier war Helmut te Laak mit dem 26. Schuss erfolgreich. Horst Vollmer vom 9. Zug traf den Kopf, Willi Trapp vom 1. Zug den rechten und Andre Kock vom 18. Zug den linken Flügel. Den Reichsapfel holte Klaus Götte vom 20. Zug und das Zepter Dieter Trilsbeek vom 1. Zug.

Zum Abschied schenkte Petrus den Oberhüthumer Michaelschützen herrliches Sonnenwetter und so genossen alle, wenn auch ein bisschen wehmütig, das letzte Schützenfest in der "alten Heimat" bei Hebben. Bereits um 6 Uhr begann der Schützenfestmontag, mit Musik wurden Schützen und Anwohner traditionell geweckt. Nach der Ankunft des scheidenden Königspaares Bernd und Sabine Woytowicz und der Ehrengäste fand ein Umzug durchs Dorf statt. Danach begann ein gemütlicher Frühschoppen im Saal Hebben, für die passende Musik sorgten die DJs Uli Mebus und Marco Kühnen.

Beim 102. Schützenfest der St.-Michael-Schützenbruderschaft gab es einige Ehrungen: Das Silberne Verdienstkreuz vom Bund der Historischen Schützenbruderschaften erhielten Harald Koster, Markus Verfürth und Norbert Berndsen für ihren besonderen Einsatz und ihr Engagement. Der 15. Zug feiert in diesem Jahr sein 40., der 8. Zug sogar sein 50. Bestehen.

Am Dienstag wird noch ein Krenteweg-Schießen im Vereinsheim veranstaltet, am Samstag, 15. Oktober, wird der neue König proklamiert und mit der Tanzkapelle "Sunset" der letzte Königsball der Michaelschützen am Polderbusch gefeiert. Weiter geht es dann auf dem Kapaunenberg. Ob gemeinsam mit den Sebastianern im August oder ob das Schützenfest allein im Oktober gefeiert wird, das entscheiden die rund 120 Michaelschützen nach der gemeinsamen Maifeier am 6. Mai des kommenden Jahres. "Auf jeden Fall bleiben wir ein eigenständiger Verein, das ist der Wunsch unserer Schützen", sagte Brudermeister und neuer König Jochen Spiertz.

(RP)
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