Emmerich Johannes Diks: "Von 100 auf Null"

Emmerich · 200 geladene Gäste kamen am Freitagabend zur Verabschiedung des Bürgermeisters, der hofft, ab Mittwoch nicht in ein "Loch" zu fallen. Aufmunterung gab es von Weggefährten. Unter anderem auch von Ministerin Barbara Hendricks.

 Kann schon wieder lachen: Johannes Diks bei seiner Verabschiedung.

Kann schon wieder lachen: Johannes Diks bei seiner Verabschiedung.

Foto: Markus van Offern

Die Amtszeit von Bürgermeister Johannes Diks dauert nur noch wenige Tage, trotzdem hat er noch alle Hände voll zu tun. So muss er sich beispielsweise um die Unterbringung von 150 Flüchtlingen kümmern, die am Mittwoch kommen. Deshalb schaffte er es zu seiner eigenen Verabschiedung am Freitagabend im Foyer des Stadttheaters auch nur, statt eines Redemanuskriptes nur einen Spickzettel vorzubereiten. "Zurzeit ist meine Gefühlslage suboptimal", sagte Diks. "Ich habe etwas Angst vor Mittwoch, wenn ich dann von 100 auf Null herunterfahren muss."

Rund 200 Gäste aus Politik, Mitarbeiter, Wegbegleiter aller Parteien, Freunde, Familie, Unternehmer und Vertreter von Vereinen und Verbänden kamen zur Verabschiedung, unter ihnen Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, MdL Günther Bergmann, Pastor Bernd de Baey und Pastor Paul Seesing, Bürgermeister Theo Brauer aus Kleve und die stellvertretende Bürgermeisterin Mariehilde Henning aus Rees.

"Ich werte den großen Zuspruch als Zeichen der Anerkennung, des Wohlwollens und der freundschaftlichen Nähe zu Johannes Diks", sagte Herbert Ulrich, stellvertretender Bürgermeister. Demokratie vor Ort kenne das Mandat auf Zeit Er wolle keine Motivforschung betreiben, aber das Ergebnis war für alle überraschend. "Und für Dich, Johannes, hat es viele Folgen, an denen Du bestimmt noch arbeitest." In den elf Jahren habe Diks eine große "Omnipräsenz" mit weit über 1000 Terminen pro Jahr gezeigt, habe ein feines Netzwerk gesponnen und wusste es auch zu nutzen. "Johannes hinterlässt ein wohlgeordnetes Gemeinwesen, eine positive Bilanz auf wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet. Er hat sich um Emmerich verdient gemacht", so Ulrich.

Dr. Barbara Hendricks lobte die gute Zusammenarbeit. "Ich weiß, dass es jetzt für Sie nicht einfach ist. Vielleicht ist es ein kleiner Trost: Ich sehe hier mit Ille Heering, Irene Möllenbeck und Klaus Krebber drei ehemalige Bürgermeister der Stadt und allen geht es gut." Sie glaube nicht, dass Diks in Zukunft allzu viel freie Zeit zur Verfügung haben werde. "Sie sind ein ausgewiesener Fachmann in vielen Bereichen und Sie finden sicherlich etwas, was Ihren Talenten gerecht wird."

Emmerich: Johannes Diks: "Von 100 auf Null"
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Dr. Stephan Wachs gab zu, dass man 2004 schon etwas skeptisch gewesen sei, als Diks neuer Chef im Rathaus wurde. Doch das habe sich schnell gelegt, auch wenn es so manche Diskussionen gegeben habe über Diks Visionen, die er als Jurist eher sachlicher gesehen habe. "Wir haben viele große und kleine Schlachten gemeinsam geschlagen. Wir haben gerne mit Ihnen zusammengearbeitet und hätten es auch gerne weiter getan."

Diks bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen und überreichte Blumen an seine Mitarbeiterin Cäcilie Keikus mit den Worten: "Es gibt keine bessere." Auch Nachfolgerin Marita Evers und Martina Lebbing, "die Seele des Verwaltungsvorstandes" bekamen Blumensträuße. Er habe das Amt mit viel Herzblut ausgeführt, 70 Stunden, sieben Tage die Woche. Allein 100 Schützenfeste habe er besucht. "Dafür muss mann schon ein bisschen bekloppt sein, für Familie und Freunde bleibt nur wenig Zeit."

Eines sei erfreulich, er sei jetzt nicht mehr Zielscheibe für alle möglichen Dinge. Er wisse noch nicht, was er jetzt beruflich machen werde. "Spaß hätte ich im Bereich Wirtschaftsförderung, aber das muss die Politik entscheiden." Mit Applaus verabschiedeten die Gäste Johannes Diks. Bei der Musik vom Dixie-Power-Quartett, bei Getränken und Schnittchen klang der Abend aus.

(RP)
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