Emmerich Katjes-Preis für künftige Betriebswirte

Emmerich · Der Emmericher Süßwarenhersteller im Team mit der Hochschule Rhein-Waal: Ein gestern unterzeichneter Kooperationsvertrag soll junge, gut qualifizierte Mitarbeiter stärker als bisher für die Region motivieren.

Die beste Abschlussarbeit von Studenten der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) wird künftig mit dem mit 1000 Euro dotierten "Katjes-Preis" ausgezeichnet. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag zwischen Hochschule und dem international tätigen Unternehmen unterzeichneten Hochschul-Präsidentin Heide Naderer und Reinhard Sanders von der Katjes-Geschäftsführung gestern im Senatssaal der Klever Hochschule. Offen ließ dabei ein bestens gelaunter Sanders, ob dieser Preis künftig auch mit einer schwarzen Katzen-Skulptur verbunden sein wird - als Symbol für jenes kleine Katzen-Lakritz, das den Hersteller von Süßigkeiten mit und ohne Zucker weltweit bekannt gemacht hat.

Katjes ist als international aufgestelltes Unternehmen mit wachsenden Umsatz auf gute, hoch qualifizierte Mitarbeiter angewiesen. "Wir sehen diesen Preis deshalb auch als Chance, Hochschulabgänger für einen Verbleib in der Region zu motivieren", sagt Sanders. Denn es werde immer schwieriger, Menschen für Regionen abseits der Metropolen zu interessieren. Als ein in der Region verwurzeltes Unternehmen, das an seinem Hauptsitz in Emmerich, wo alle Fäden zusammenlaufen, 400 Arbeitsplätze bietet, sei man aber auf solche Mitarbeiter angewiesen. "Auf junge Leute, die in der Region bleiben wollen", so Sanders. Es sei nicht einfach, diese für die Region zu begeistern, deshalb sei es ideal, dass es jetzt die Hochschule direkt vor der Tür gebe.

Bis jetzt hat das Unternehmen bereits mit den Naturwissenschaftlern der HSRW-Fakultät "Life Sciences" (hier wurden auch Bachelorarbeiten bei Katjes geschrieben) zusammengearbeitet. "Katjes hat dafür schon in der Vergangenheit Studierenden der Hochschule Rhein-Waal Praxissemester sowie Abschlussarbeiten angeboten. Daraus ergaben sich bereits Möglichkeiten für einen Direkteinstieg ins Berufsleben. Das wollen wir künftig individuell und bedarfsorientiert ausbauen", sagt Sanders. Mit dem Preis richtet sich das Emmericher Unternehmen künftig auch an die Betriebswirte.

"Betriebswirtschaft ohne Betrieb geht nicht, deshalb freuen wir uns über diese Kooperation besonders", sagt Prof. Marion Halfmann, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Weiterbildung und Professorin für Betriebswirtschaftslehre. Die Kooperation starte mit dem Katjes-Preis für den besten Absolventen und solle in eine vielfältige Zusammenarbeit für Studierende der Fakultät münden. Katjes sei wie die Hochschule international aufgestellt und regional verankert, da liege eine solche Kooperation auf der Hand, sagt Halfmann. Dabei hat die Vizepräsidentin Studienprojekte, Abschlussarbeiten und nicht zuletzt auch Praktika im Blick.

"Solche Kooperationen bieten die Möglichkeit für die Studierenden, mit einem hiesigen und so bekannten Unternehmen zusammenzuarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass wir Katjes für diese Kooperation gewinnen konnten. Das Signal der Wirtschaft zeigt, dass man in dieser Region Arbeit findet", sagt Hochschulpräsidentin Heide Naderer. Sie mahnte die Städte in der Region, an ihrer Attraktivität zu arbeiten. Denn wer dann sehe, dass es sich auch noch gut lebt am Niederrhein, der bleibe, sagt Naderer.

Die Preisträger für den Katjes-Preis werden von der Hochschule und Katjes ausgesucht. Das Unternehmen, 1950 gegründet, zählt nach wie vor zu den Top-drei im deutschen Zuckerwarenmarkt und wurde als eine der stärksten Marken in Deutschland ausgezeichnet, so Hochschulsprecherin Christin Hasken.

(RP)
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