Emmerich Kaufinteressenten für Wisseler See

Emmerich · Die Stadt Kalkar will in Kürze über die Resonanz auf ihr Kaufangebot informieren: Für mindestens 11,8 Millionen Euro soll die Freizeitstätte mit See und bebaubaren Grundstücken veräußert werden.

 Der Wisseler See, unweit von Emmerich, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Stadt Kalkar will das Gelände für mindestens 11,8 Millionen Euro verkaufen.

Der Wisseler See, unweit von Emmerich, ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Stadt Kalkar will das Gelände für mindestens 11,8 Millionen Euro verkaufen.

Foto: Markus van Offern

Die Stadt Kalkar hat offenbar Kaufinteressenten für das Freizeitzentrum Wissel: Nach dem Auslaufen der Frist gebe es mehrere Bieter, die das große Gelände erwerben wollten, sagte der RP Kalkars Wirtschaftsförderer Dr. Bruno Ketteler. Wie berichtet, will sich die Stadt für einen Mindesterlös von 11,8 Millionen Euro von dem riesigen Gelände trennen. Das besteht aus 44 Hektar Freizeitgelände und zwei angrenzenden großen Flächen, die laut Flächennutzungsplan zum einen für eine Ferienhaussiedlung, zum anderen für einen Hotelbau und Sportstätten genutzt werden könnte. Das Ganze wurde europaweit ausgeschrieben.

Zur Begründung dafür, sich von der Anlage und den Flächen trennen zu wollen, sagte Ketteler kürzlich, die Stadt habe planerische Vorstellungen, aber nicht die finanziellen Möglichkeiten, den Park auszubauen. Tatsächlich wurden noch zu Zeiten von CDU-Bürgermeister Gerhard Fonck ambitionierte Pläne bekannt, deren Realisierung jedoch nicht kurzfristig zu erwarten war.

Langgehegter Wunsch ist etwa ein Durchstich an der Mühlenstraße, um die Wasserfläche erheblich zu vergrößern und den See dadurch vielfältiger nutzbar zu machen. Die Idee eines schönen Wanderwegs um den ganzen See herum hat unter touristisch orientierten Menschen Freunde, viele Anwohner sehen die Sache aber kritisch - sie fürchten im Alltag lange Umwege auf sich zukommen.

Währenddessen hat sich die 52 Jahre alte Ferienanlage stetig weiterentwickelt. Weil immer weniger Dauercamper in ihren teils in die Jahre gekommenen Wohnwagen mit Vorzelten residieren, hingegen gerade junge Familien für feste Chalets und Hütten schwärmen, investiert das Freizeitzentrum genau in diesem Bereich. "Auch in diesem Jahr haben wir wieder eine Reihe neuer Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen", sagt Geschäftsführerin Daniela Dellemann. Die Trekkinghütten und "Wikingertonnen", die zum Bereich "Glamping" (Camping mit Niveau) zählen, wurden schon in den Vorjahren sehr gut gebucht. "Camping ist aber generell wieder stark im Kommen. Auch die Hersteller von Wohnwagen verzeichnen erhebliche Zuwächse", weiß Dellemann.

Ein naturbelassenes Freibad, aus einer Auskiesung entstanden, Sandstrand und Wiese, Spielplatz, Wasserrutsche, Boote, eine Veranstaltungshalle, dazu Gastronomie und ein Laden - schon jetzt gibt es einiges in Wissel zu erleben. Vieles wurde möglich, weil Kalkar nach dem Aus des Schnellen Brüters 60 Millionen Euro bekam, die in Infrastruktur investiert werden konnten. Ein guter Teil aus dem Topf "Kalkar 2000" mündete ins Freizeitgebiet Wissel. Ein potenter Investor dürfte noch weitergehende Ideen und Möglichkeiten haben. Vielleicht ein Indoor-Badeparadies, mit dem die Saison verlängert werden könnte, oder gleich ein Hotel für den Ganzjahresbetrieb. Die Stadt will in Kürze über den Stand der Verhandlungen informieren.

So oder so geht's erst einmal weiter wie bisher, auch Stellen sind ausgeschrieben: für die Freibadaufsicht, fürs Restaurant Campino, für die Reinigung der Anlage. Saisonbeginn soll Mitte Mai sein, hofft Daniela Dellemann.

(RP)
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