Emmerich Kein "Aktionismus" an Karneval

Emmerich · Keine erhöhten Sicherheitsbestimmungen in Emmerich, Rees und Isselburg. In Bocholt gibt es mehr Einsatzkräfte bei Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr.

Die Narren in Emmerich, Rees und Isselburg können sich wie geplant auf die Karnevalsumzüge an Tulpensonntag und Rosenmontag freuen. In allen drei Städten wird es keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen geben, die die Großveranstaltungen gefährden könnten, wie die jeweiligen Rathäuser der RP gestern auf Anfrage mitteilten.

Wie berichtet, hatte die Stadt Rheinberg den Rosenmontagsumzug im Stadtteil Orsoy jetzt abgesagt - unter anderem, weil die Stadt Übergriffe wie in Köln in der Silvesternacht befürchtet. In Emmerich sieht man das eher gelassen: "Wir sind für das Thema sensibilisiert und wollen wachsam sein, sehen aber nicht die Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen ergreifen zu müssen", so Stadtsprecher Tim Terhorst.

Friedlich feiern - das sollen die Narren in Emmerich, Rees und Isselburg auch in diesem Jahr.

Friedlich feiern - das sollen die Narren in Emmerich, Rees und Isselburg auch in diesem Jahr.

Foto: markus van offern

Ganz ähnlich wird die Situation auch in Rees eingeschätzt: "Unser Sicherheitskonzept der letzten Jahre hat sich bewährt. Es wird keine zusätzlichen Anforderungen für die Organisatoren des Rosenmontagszuges geben", sagte gestern der Reeser Stadtsprecher Jörn Franken der RP.

In Isselburg sind hingegen prinzipiell keine gesonderten Maßnahmen vorgesehen. "Unser Umzug ist vergleichsweise klein und wir haben am Zugweg keine Plätze, die unübersichtlich sind und so zu einem Gefahrenpunkt werden könnten", sagt Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld. Zudem habe es bislang mit den Flüchtlingen keinerlei Probleme gegeben. Auch nicht mit weiblichen Mitarbeitern, die bei der Flüchtlingsbetreuung eingesetzt werden. "Die Erfahrungen sind hier sehr erfreulich", sagt Schaffeld.

In der Nachbarstadt Bocholt sieht die Lage etwas anders aus - auch weil die Dimensionen des Rosenmontagsumzugs ganz andere sind. In der Regel kommen bis zu 150.000 Narren in die Stadt. Für erhöhte Sicherheitskonzepte oder gar eine mögliche Absage des Umzugs sieht das dortige Rathaus zwar keinen Anlass, will aber dennoch auf Nummer Sicher gehen. "Wir sehen das unter dem Motto Achtsamkeit ja, Aktionismus nein", sagt Stadtsprecher Karsten Tersteegen. So werde die Stadtwacht an Altweiber und Rosenmontag in voller Stärke mit sieben Mitarbeitern unterwegs sein.

Dazu werden die Einsatzkräfte für Rettungsdienst und Feuerwehr um 15 Helfer aufgestockt. Auch die Polizei wird in Bocholt wohl mit mehr Kräften vor Ort sein. Mit wie vielen, ist aber noch nicht klar. "Es wird keine Hundertschaft sein, aber wir gehen davon aus, dass es mehr Personal geben wird", so ein Sprecher der Polizei im Kreis Borken.

(RP)
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