Emmerich Kein Bordell im alten Obi-Markt

Emmerich · Auf dem ehemaligen Gelände des Baumarktes an der Duisburger Straße sollte eine "gewerbliche Zimmervermietung" mit 50 Räumen entstehen. Weil dies abgelehnt wurde, zog ein Investor vor Gericht. Die Klage wurde abgewiesen.

 Der alte Baumarkt an der Duisburger Straße steht weiterhin leer.

Der alte Baumarkt an der Duisburger Straße steht weiterhin leer.

Foto: Markus van Offern

Für eine neue Nutzung des Geländes, auf dem bis zum Jahr 2010 der alte Obi-Markt zuhause war, hatte es schon einige Ideen gegeben. An dem Areal an der Duisburger Straße hatten immer wieder diverse Unternehmen Interesse angemeldet. Doch war eine Ansiedlung dort seit dem Umzug von Obi an die Budberger Straße nie zustande gekommen. Hintergrund war immer das damals bestehende Einzelhandelskonzept, das im Widerspruch zu den jeweiligen Vorhaben stand.

Interesse an der Fläche hatte auch ein Investor aus dem Ruhrgebiet. Seine Idee für die Nutzung des leer stehendes Gebäude war eine "gewerbliche Zimmervermietung". Nach Informationen der RP wollte er dort ein Bordell in großem Stil mit ungefähr 50 Zimmern unterbringen. Schon im Jahr 2012 hatte er dafür eine entsprechende Bauvoranfrage an die Stadtverwaltung gerichtet.

Weil die Politik an dieser Stelle kein Etablissement dieser Art haben wollte, wurde im Jahr 2013 eine Veränderungssperre für das Gebiet verhängt. Mit diesem Instrument konnte die Planungshoheit der Stadt für das Grundstück gesichert werden. Heißt im Klartext: Genehmigungen für Bauanträge jeglicher Art werden nicht erteilt.

Weil er sich damit nicht abfinden wollte, zog der Investor mit einer Klage vors Düsseldorfer Verwaltungsgericht - und scheiterte. Das Gericht wies die Klage ab. Und Ende Januar hat nun auch das Oberverwaltungsgericht NRW in Münster die Sache für endgültig erledigt erklärt, wie jetzt der erste Beigeordnete der Stadt, Dr. Stephan Wachs, am Rande des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag mitteilte. Eine "gewerbliche Zimmervermietung" wird an dieser Stelle also nicht entstehen.

In der Zwischenzeit hat die Stadt nun auch einen neuen Bebaungsplan für das gesamte Gebiet festgeliegt, das sich bis zu Netterdenschen Straße erstreckt. Was mit dem Areal, auf dem sich der alte Obi-Markt befindet, künftig passieren wird, steht dabei allerdings noch nicht fest. Nach Auskunft von Tim Terhorst, Sprecher der Stadt Emmerich, sei es für Industrie, beziehungsweise emittierendes Gewerbe vorgesehen. "Es ist eine der letzten Flächen im Emmericher Stadtgebiet, die dafür noch geeignet ist", so Terhorst gestern gegenüber der Rheinischen Post.

Konkrete Anfragen für das Gelände liegen nach seinem Kentnissstand derzeit nicht vor.

(RP)
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