Rees "Kein Tag ist wie der andere"

Rees · Jörn Franken ist neuer Pressesprecher der Stadt. Er freut sich auf die vielen neuen Aufgaben und Einblicke.

Die ersten Wochen im neuen Amt bringen so manchen großen Anlass mit sich: die Einweihung des "Jahrhundertprojekts" Reeser Flutmulde, die Einweihung des neuen Stadtbads und bald die Bürgermeisterwahl. Jörn Franken, neuer Pressesprecher der Stadt Rees und persönlicher Referent des Bürgermeisters, blickt in den Terminkalender und sagt: "Kein Tag ist wie der andere". Diese Worte hat ihm auch sein Vorgänger Frank Postulart mit auf den Weg gegeben. Postulart war 16 Jahre lang Pressesprecher und persönlicher Referent des Bürgermeisters, nun leitet er - ein paar Büros weiter - die Abteilung Bauverwaltung und öffentliche Ordnung.

"Als ich im April aus der Zeitung erfuhr, dass die Stelle neu zu besetzen ist, habe ich mich sofort beworben", sagt Jörn Franken. Zuvor hatte der 29-Jährige Reeser im Jobcenter in Kevelaer gearbeitet: "Nach sechs Jahren merkte ich, dass es Zeit für etwas Neues war."

Im Reeser Rathaus kam die Initiativbewerbung gerade recht. "Unsere interne Stellenausschreibung war erfolglos geblieben", sagt Bürgermeister Christoph Gerwers. Nach einem positiven Vorstellungsgespräch gab auch der Personalrat grünes Licht. "Uns war wichtig, jemanden zu finden, der die Verwaltung gut kennt", sagt Gerwers, "denn der Pressesprecher informiert nicht nur die Presse, sondern ist zugleich eine Art Schnittstelle zwischen den Bürgern, der Verwaltung und dem Bürgermeister."

Jörn Franken besuchte die Reeser Realschule, machte sein Abitur dann am Berufskolleg Kleve und studierte an der Fachhochschule Öffentliche Verwaltung NRW in Duisburg. In den letzten Jahren bildete der Rhein eine natürliche Grenze zwischen seinem Arbeitsort Kevelaer und seinem Wohnort Rees.

Das wird nun anders, und Franken ist darauf vorbereitet, dass ihn auch in seiner Freizeit so mancher Bürger auf die Reeser Politik ansprechen wird. Genau das war aber auch ein Kriterium bei der Vergabe des Postens: "Jörn Franken ist im Vereinsleben aktiv, er kennt eine Menge Leute und weiß, wie die Reeser ticken", lobt Gerwers seinen persönlichen Referenten.

Die anstehende Bürgermeisterwahl, bei der Amtsinhaber Christoph Gerwers für die CDU antritt, soll bei der Arbeit des Referenten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Als Wahlhelfer sieht Jörn Franken sich nicht. "Ich habe kein Parteibuch", sagt er, und Christoph Gerwers stellt schmunzelnd klar: "Ich habe ihn auch nicht danach gefragt."

Pressearbeit ist für Jörn Franken kein Neuland. Er macht sie seit Jahren ehrenamtlich für den TTV Rees-Groin, in dessen erster Herrenmannschaft er Tischtennis spielt. Auf das "Groin" im Vereinsnamen ist er besonders stolz, ist er doch in dem kleinen Ortsteil aufgewachsen und weiß den Zusammenhalt der Nachbarschaften zu schätzen. In der Lebenshilfe Groin hat er nach dem Abitur auch seinen Zivildienst absolviert.

In Rees mag er die Rheinpromenade, den Rhein und das Vereinsleben. Alle zwei Jahre beteiligt sich Franken mit dem TTV Rees-Groin am Rosenmontagszug, auch die Reeser Kirmes ist ein fester Termin im Kalender.

Rees zu verlassen, kommt für den jungen Mann auf lange Sicht jedoch keinesfalls in Frage. Im Gegenteil. Mit seiner Frau hat er vor einiger Zeit ein Baugrundstück in der Queckvoor gekauft. "Jetzt freue ich mich erst einmal auf die vielen neuen Aufgaben und Einblicke, die mir die neue Stelle ermöglicht", sagt Franken.

Selbst Bürgermeister Gerwers beneidet den Referenten ein wenig um seinen Job: "Er ist überall dabei, trägt aber am Ende nicht die Verantwortung für die Beschlüsse der Stadt. Sowas würde mir auch Spaß machen."

Bleibt also die Frage: Wollen Gerwers und Franken eines Tages ihre Posten tauschen? "NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat mich am Montag auch schon gefragt, ob ich mal Bürgermeister von Rees werden will", lacht Jörn Franken und ergänzt blitzschnell: "Da habe ich auch schon Nein gesagt."

(RP)
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