Rees Keramik-Scheune: Weihnachten schon ab Sommer

Rees · Seit 2010 führen Hans Stenert und seine Frau den Dekorationsmarkt in Bienen. Am Konzept wollen sie nichts ändern.

 Hans Stenert und Sylvia Schmitz-Stenert mit dem neuen Logo der KeramikScheune.

Hans Stenert und Sylvia Schmitz-Stenert mit dem neuen Logo der KeramikScheune.

Foto: Gerd Hermann

Der Bekanntheitsgrad der Keramik-Scheune ist ein Phänomen und hat Bienen so bekannt gemacht wie einst Matchbox-Autos. Aber das Ehepaar, das seit 2010 hinter dem Unternehmen steht und in Bienen ein neues Zuhause gefunden hat, ist kaum bekannt. Hans Stenert und Sylvia Schmitz-Stenert sind mit Rudolf Kaupenjohann Geschäftsführer der Keramik-Scheune in Bienen und Ratingen, dort in einem ehemaligen Gartencenter, hier im einstigen Matchbox-Betrieb.

Hans Stenert stammt aus Wegberg und war im Großhandel im Bereich Obst und Gemüse tätig. "Irgendwann kamen wir auf die Idee, uns selbstständig zu machen. Dabei spielte die Branche keine Rolle. Uns hätte auch ein moderner Edeka-Laden interessiert. Doch dann stießen wir durch einen Vermittler auf die Keramik-Scheune in Bienen, die zum Verkauf stand", erzählt er. Gleichzeitig interessierte sich auch Rudolf Kaupenjohann für die Offerte. Schließlich schulterten sie gemeinsam das Projekt, zuerst nur in Bienen, 2011 dann in Ratingen. "Unterstützt wurden wir in den ersten Jahren vom Vorbesitzer Thomas Bähr, der uns besonders beim Einkauf begleitet hat", zeigt sich Hans Stenert heute noch dankbar.

Als das Ehepaar Stenert 2010 das Geschäft übernahm, geriet es erst einmal in einen Schockzustand, denn das Wetter war schlecht, die Kunden blieben aus. Dafür ging der Umsatz nach dem ersten Quartal schlagartig wieder in die Höhe. "Heute wissen wir, dass unsere Kunden, zu 90 Prozent Frauen, schlechtes Wetter scheuen. Und Hitze!", resümiert Sylvia Schmitz-Stenert. Direkt nach Weihnachten setzt der Besucherstrom in der Regel wieder ein, denn die Frühjahrs- und Osterartikel stehen in den Regalen. Und wenn es grünt und blüht, startet die Gartensaison und damit die Zeit für den Kauf von Pflanzgefäßen. Weihnachten beginnt in der Keramik-Scheune bereits im Sommer. "Sobald das Wetter unbeständig ist, steuern uns viele Gäste der umliegenden Campingplätze, insbesondere von der Grav-Insel in Wesel, an und decken sich bereits mit weihnachtlichen Dekorationen ein", weiß die Inhaberin.

Der größte Teil der Waren, zwischen 10.000 und 12.000 Artikel umfasst das immer wechselnde Sortiment, wird aus China importiert. "Heute setzen wir mehr auf Qualität und haben unseren Eigenimport ausgeweitet", beschreibt Hans Stenert den Einkauf. Die Verwaltung sitzt in Ratingen mit 30 Mitarbeitern. 50 sind es in Rees, wo es vier externe Lager und ein Lager direkt an der Keramik-Scheune gab. Seit Januar wird die Ware im neuen 5000 Quadratmeter großen Zentrallager an der Albert-Einstein-Straße angeliefert und von dort aus verteilt.

Inzwischen haben sich die Inhaber auch an hochpreisige Artikel gewagt, wie Feuerschalen oder hochwertige Gartenpflanzgefäße. "Auch das läuft bei uns, wie beispielsweise Uhren für 60 Euro. Denn sie sind bei uns immer noch günstiger als anderswo", freut sich Sylvia Schmitz-Stenert. Ansonsten wurde alles so belassen, wie es war. "Die Kunden kennen und lieben das, auch wenn in diesen Tagen fast kein Durchkommen in den engen Gängen ist."

(ha)
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