Rees Kies: Suche nach Alternativen

Rees · Die Firma Holemans ist angesichts schwindender Flächen in der Umgebung jetzt auch dazu übergegangen, Gebiete in anderen Regionen für Auskiesungen ins Auge zu fassen. Außerdem sollen an vorhandenen Seen Restvorkommen abgebaut werden.

Beim Thema "Reeser Welle" verdreht Michael Hüging-Holemans nur die Augen. "Sprechen Sie mich bloß nicht darauf an", sagt der Geschäftsführer der Holemans-Gruppe, zu der auch die NKSB gehört. Wie berichtet, war das Vorhaben gekippt worden, weil die Bezirksregierung gar nicht zuständig ist. Das Kiesunternehmen hatte darauf vertraut, dass die Behörden wissen, wer hier am Zuge ist.

Gerade hat die NKSB die Urteilsbegründung bekommen. Die werde man jetzt in Ruhe lesen. "Wir sammeln uns erst einmal", sagt Hüging-Holemans. Natürlich sei es denkbar, einen neuen Antrag zu stellen. "Doch da müssen wir uns mit unserem Partner abstimmen." Bei der Reeser Welle arbeitet die NKSB mit der Firma Hülskens aus Wesel zusammen.

Klar ist aber nach dem vorläufigen Aus für die Reeser Welle: "Auf dem Reeser Stadtgebiet gibt es aktuell keine neuen Flächen mehr für uns", sagt Prokurist Peter Ditges. Auch als Sondierungsflächen für künftige Abgrabungen sind keine Gebiete in Rees vorgesehen.

"Langfristig müssen wir uns daher die Frage stellen: Wie geht es mit dem Unternehmen hier weiter", sagt Holemans. Eine neue Strategie ist, andere Regionen für Auskiesungen ins Auge zu fassen. Gerade steht eine Fläche in der Nähe von Osnabrück kurz vor der Planfeststellung. 70 Hektar könnte das Unternehmen dort abgraben. Das Vorkommen sei riesig und könne 20 Jahre lang ausgebaggert erden. Bei einer Fläche in Weilerswist südlich von Köln ist Holemans ebenfalls mit im Boot. Gemeinsam mit einem anderen Unternehmen sollen dort langfristig 30 Hektar Quarzsand und -kies abgegraben werden.

Da die Flächen in der Umgebung rar werden, geht die Kiesfirma dazu über, Restvorkommen aufzuspüren und abzugraben. Dazu hat das Unternehmen gerade den Saugbagger Ergon angeschafft, der im Südsee des Reeser Meeres zur Nachauskiesung eingesetzt wird. "Unser Ziel ist es, alle Vorkommen zu 100 Prozent abzubauen. Daher werden wir auch in anderen unserer Seen prüfen, ob sich eine Nachauskiesung lohnt."

Ein neues Gebiet kann die NKSB freilich auch auf Reeser Stadtgebiet in Angriff nehmen. Nachdem die Genehmigung für die Haffen'schen Weiden vorliegt, haben die ersten Arbeiten hier bereits begonnen. In den nächsten sechs Jahren soll Bagger Gigas dort zwei Millionen Tonnen Kies und Sand auf einer Fläche von 8,7 Hektar fördern.

(RP)
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