Rees Kiesindustrie im Dialog mit den Gegnern

Rees · Das Symposium der Holemans-Gruppe soll eine Möglichkeit sein, mit Experten und Bürgern über das Thema "Abgrabungen" ins Gespräch zu kommen. Die Branche sieht sich derzeit unter Druck, Flächen werden knapp.

 Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans, Beate Böckels und Claudia Kressin (von links) freuen sich auf Expertengespräche und regen Austausch rund um das Thema "Wasser".

Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans, Beate Böckels und Claudia Kressin (von links) freuen sich auf Expertengespräche und regen Austausch rund um das Thema "Wasser".

Foto: Malz

Nach dem ersten wissenschaftlichen Symposiums im Jahr 2012 - damals lautete das Thema "Baggern macht schön" - hat sich die Holemans Gruppe entschlossen, eine weitere Veranstaltung dieser Art anzubieten. Das Thema des diesjährigen Symposiums, das am 28. August stattfindet, heißt "Oberwasser". Zurzeit habe die Kiesindustrie in dieser Region zwar kein Oberwasser, ihr stehe eher "das Wasser bis zum Hals", sagte Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans. "In Rees gibt es Ratsbeschlüsse, die zeigen, dass man uns nicht weiter hier haben will. Etwas besser sieht die Situation in Wesel aus." Bekanntlich werden die Flächen zum Auskiesen in der Umgebung knapp. In Rees haben die Firmen noch die große Fläche "Reeser Welle" im Visier. Ob daraus jedoch jemals etwas wird, steht in den Sternen. Doch der Titel des Symposiums sei Programm. "Wir finden, es wäre gut und schön, wenn unser Niederrhein Oberwasser für seine Zukunft bekäme: Schwung, Energie, frische Ideen, und dazu die Kraft, diese umzusetzen dank kluger Kooperationen." Deshalb drehe sich das Symposium um eines der bestimmenden Elemente, aus denen die niederrheinische Kulturlandschaft besteht: das Wasser.

"Als Kiesunternehmen mit langer Tradition fühlt sich die Holemans-Gruppe der Region verbunden und will Kräfte zur Gestaltung der Landschaft bündeln, wie der Untertitel ,Kulturlandschaft mit Kieswirtschaft - Frische Perspektiven für den Niederrhein' zeigt", erklärte Claudia Kressin, Kommunikationsberaterin der Holemans Gruppe, die mit Umweltwissenschaftlerin Beate Böckels, bei Holemans verantwortlich für Rekultivierung und Genehmigungsverfahren, das Symposium vorbereitet. Sieben internationale Experten - Wissenschaftler und Praktiker - werden in ihren Vorträgen einen Blick auf die Perspektiven der Niederrheinlandschaft werfen. Zwischen den Vorträgen ist Raum für Fragen und Diskussionen. Das Besondere am Symposium 2012 sei gewesen, dass Menschen miteinander diskutiert hätten, die man sonst nur schwer zusammen an einem Tisch bekomme, darunter Personen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, aber auch interessierte Bürger und einige Kiesgegner, sagte Michael Hüging-Holemans. Auch bei der diesjährigen Veranstaltung sind neben den geladenen Gästen interessierte Bürger willkommen.

Claudia Kressin stellte das Programm vor. Professor Hans-Rudolph Bork von der Universität Kiel hält beispielsweise einen Vortrag zum Thema "Im Spannungsfeld von Chance und Risiko: Menschliche Nutzung von Wasser". "Das Wasser in der Landschaft - Deutungen und symbolische Aufladungen", heißt das Thema, mit dem sich Professor Olaf Kühne von der Uni Weihenstephan-Triesdorf beschäftigt, "Baggern macht neu!" erläutert Professor Kai Tobias von der TU Kaiserslautern.

Weitere Vorträge ergänzen das Symposium, das am Donnerstag, 28. August, von 10 bis 17 Uhr im Kulturforum Neuhollandshof in Wesel-Bislich statt.

Wer teilnehmen möchte, muss sich vorher bei der Firma Holemans anmelden unter Telefon 02851-1041 oder mailto:info@holemans.de

(moha)
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