Emmerich Kirche einmal ganz anders

Emmerich · Gemeinden in Emmerich, Elten und Hüthum hatten ein schönes Programm auf die Beine gestellt und luden zur "Nacht der Kirchen" ein.

 Die Martini-Kirche zeigte sich in einem anderen Licht.

Die Martini-Kirche zeigte sich in einem anderen Licht.

Foto: Jens Wachter Storm

Um 19 Uhr läuteten Freitag die Glocken von St. Martini. Eine untypische Zeit. Doch das hatte alles einen Grund. Das Geläut nahe des Rheins lud zur diesjährigen Nacht der offenen Kirchen.

Gleich zu Beginn konnte das achtköpfige Vorbereitungsteam und viele Helfer aus der Seelsorgeeinheit St. Christophorus/Johannes der Täufer 70 Interessierte begrüßen. "Das freut uns, das zum Start so viele hier sind", erklärten Pastoralreferent Wilhelm Heek und Sprecherin Gabi Debiel. Alle Besucher durften bis tief in die Nacht die St. Martini-Kirche "auch an sonst vielleicht ungewohnten Orten", so Pfarrer Bernd de Baey, unter die Lupe nehmen. Machten sie! Denn das Angebot war vielfältig.

Im Hochchor sorgten warme Illuminationen für ganz neue Eindrücke, während darunter in der Krypta jeder zu Stille und Besinnung eingeladen wurde. Etwas abseits in der oberen Sakristei (für Messdiener) konnte man bei Jeannette van de Locht und Karin Wegner den Münsteraner Paulus-Dom nachbauen.

Auch musikalisch kam jeder auf seine Kosten. "Gemeinsam werden wir ein- und mehrstimmige Abendlieder singen. Um 22 Uhr gibt es moderne Orgelmusik", so Kantor Stefan Burs. Neben dem guten Ton fehlte auch der Gaumenschmaus nicht. "Oh, das duftet hier so lecker", freute sich Pater Zakarias beim Blick auf Zwiebelkuchen und Federweißen. Und schon kam man mit dem Geistlichen vor der ehemaligen Stiftskirche ins Gespräch. Im Fokus stand im Inneren, im Seitenschiff aus dem 15. Jahrhundert, ein Terrarium mit einer lebendigen Schlange.

Während der Besucher mit neuzeitlichen Sprüchen wie "Was schnürt mir den Hals zu?" an die Bibelgeschichte aus dem Buch Genesis und der Verführung Evas vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen erinnert wurde, schlängelte sich das Reptil zum Apfel hoch.

Apropos Bibel, die stand im Fokus in der Eltener St. Martinus-Kirche. Heiteres Gelächter hallte aus dem Gebäude der spätgotischen Zeit nach draußen. Pfarrer Theo van Doornick verstand, alles als Moderator bei "Wer wird Biblionär?" zu geben. Unter den Gästen van Doornicks Pendant der evangelischen Kirchengemeinde: Anke Mühlenberg-Knebel. Da wurde schon mal gefrotzelt, wer denn die Frage eher beantworten könnte. Ob nun die Protestanten oder die Katholiken.

(DK)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort