Rees Kirmes-Spaß wie früher im Lindendorf

Haldern · Das Engagement zur Rettung der Halderner Kirmes hat Früchte getragen: Dem traditionellen Volksfest wurde mit viel Atmosphäre neues Leben eingehaucht. Dazu trugen auch viele originelle Aktionen bei.

Volksfest mit Atmosphäre: Bilder von der Haldener Kirmes 2013
17 Bilder

Volksfest mit Atmosphäre: Bilder von der Haldener Kirmes 2013

17 Bilder

Den Auftakt der traditionellen Kirmes in Haldern ließ sich auch Bürgermeister Christoph Gerwers nicht entgehen und zeigte erneut großes Können beim gemeinsamen Fass-Anstich mit Ortsvorsteher Theodor Kersting. Die ersten Gläser des frisch gezapften Gerstensaftes gingen dann auch zügig genau in die Richtung, wo der Spielmannszuges Haldern sowie der Tambourcorps Helderloh standen.

Die Musiker hatten sich diese kleine Stärkung auch redlich verdient, hatten sie doch die Eröffnungszeremonie in bester Manier begleitet. Natürlich ist die Kirmes nach wie vor ein fester Bestandteil im Dorfleben, doch so ein wenig war der "Lack ab" in den letzten Jahren. Weniger Schausteller und sinkende Besucherzahlen zwangen die Aktiven im Dorf zum Handeln.

Eine der Aktionen kam dabei vom Gewerbeverein, der bereits bei seiner Weihnachtsverlosung Postkarten verteilt hatte, mit deren Hilfe sich die Halderner zum "Kirchweihfest" gegenseitig einladen konnten. Klemens Cornelißen: "Ich habe zwei Einladungen zu einem Bierchen bekommen, die werde ich garantiert einlösen".

Einst war die Kirmes der Höhepunkt im Jahr, zu dem Häuser und Werkstätten geputzt wurden und die Leute sich die Sonntagskleidung anzogen, so erinnern sich noch viele ältere Einwohner. In diese Richtung soll es im Lindendorf nun wieder gehen.

Passend zum Besinnen auf frühere Jahre hatte Andrea Feldmann, zweite Vorsitzende des Gewerbevereins, Kontakte zum Verband "Historischer Schausteller" geknüpft und ein wunderschönes "Küsskes"-Karussel aus dem Jahr 1938, im Volksmund "Knutsch-Raupe" genannt, nach Haldern holen können. Der Name entstand, weil zu Ende der Fahrt jeweils das Verdeck geschlossen wird und somit Gelegenheiten für Paare geschaffen werden. "Früher stand die Raupe immer am Lindenhof", erinnerte sich Andrea Feldmann, "Da hab ich meine Teenager-Zeit verbracht."

Auch eine von der Bürgerstiftung betriebene "Pik-As-Bude" kam zu einem Kirmes-Comeback. Helmut Burschard hatte die Anlage gebaut, bei der es mit einem überschaubaren Einsatz von 10 Cent Freifahrten für die Raupe zu gewinnen gab. Veronika Schulte, Norbert Hekers und Klaus-Dieter Buchermann, Aktive der Bürgerstiftung, betreuten den Stand und hatten sichtlich Spaß an diesem "Zocken für Anfänger". Gleich daneben gab es ein Wiedersehenden mit einem Kirmes-Weinstand des Frauenstammtisches "Jenseits von Gut und Böse".

Die 13 Damen beschlossen aus einer Bierlaune heraus, die alte Tradition des örtlichen Männergesangvereins, der früher einen solchen Stand organisiert hatte, wieder zum Leben zu erwecken. Auch der Sonntag brachte frühere Kirchweih-Traditionen zurück. Nach einem von Stefan Reichmann organisierten Konzert in der Kirche mit einer neunköpfigen Band um den Folk-Musiker Kim Janssen fand nach langer Zeit mal wieder ein Frühschoppen statt. Es war wirklich fast so wie früher in Haldern.

(rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort