Rees Klemens Rütter holt den Vogel runter

Rees · 50-Jähriger ist neuer Schützenkönig der St. Irmgardis-Schützenbruderschaft Esserden-Reeserward-Speldrop.

 Zwei vor Freude strahlende Regenten: Das neue Königspaar Birgit und Klemens Rütter.

Zwei vor Freude strahlende Regenten: Das neue Königspaar Birgit und Klemens Rütter.

Foto: Monika Hartjes

14.32 Uhr am Samstagnachmittag: Strahlend vor Glück hebt der Brudermeister Klemens Rütter die Siegerfaust in die Höhe. Gerade eben ist der Rest des Holzvogels von der Stange gefallen, Rütter ist der neue König der St. Irmgardis-Schützenbruderschaft Esserden-Reeserward-Speldrop. "Das war jetzt mein vierter Versuch, ich bin einfach glücklich", sagt der 50-jährige Fernmeldehandwerker, der von Ehefrau und Königin Birgit mit einem Kuss und einer Umarmung beglückwünscht wird. "Ich bin sehr stolz auf meinen Mann", sagt die 48-jährige Fleischfachverkäuferin. Tochter Kristina erfuhr erst am Sonntag beim Nachhausekommen von dem königlichen Glück, die 13-Jährige machte Ferien in Schweden - ohne Handy. Zu den ersten Gratulanten zählte auch das scheidende Königspaar Harry und Pia Lehmann.

Mit Klemens Rütter vom 6. Zug und Andreas Hülkenberg vom 2. Zug gab es zwei Königsbewerber. Hülkenberg ist im Schützenverein als Fahnenoffizier, Böller- und Sportschütze aktiv, der 28-jährige Brunnenbaumeister startete den zweiten "Königsversuch" und war etwas aufgeregt. "Für mich ist das eine Herzensangelegenheit", sagte er. Kurz nach 14 Uhr begann der Zweikampf. Als die ersten Holzsplitter herunterzurieseln begannen, feuerten die Zuschauer ihren Kandidaten lautstark an. Schließlich gewann der Brudermeister. "Ich bin schon etwas enttäuscht, aber ich freue mich für Klemens", zeigte sich Hülkenberg als fairer Verlierer. Vorher wurden die Preise ermittelt: Den Kopf schoss Frank Semelka vom 6. Zug, den linken Flügel schoss Michael Roth vom 7. Zug und den rechten Georg Messing vom 1. Zug. Der hatte sich schon weggedreht, als der Flügel mit Verspätung herunterfiel. Beim Zepter war Heinz Alipaß II vom 4. Zug erfolgreich, beim Reichsapfel Harald Baatsch vom 6. Zug.

Am Freitag wurde das Jungschützenschießen ausgetragen. Unter 17 Bewerbern setzte sich der 24-jährige Mark Bonhagen durch. Den Kopf schoss Alexander Hardenbeck, den linken Flügel Torsten van Merwyk, den rechten Lucas Snelting.

Zusätzlich zum Jungschützen-, König- und Vizekönigschießen gab es in diesem Jahr ein viertes Schießen. Vor 50 Jahren wurde in Esserden der erste Jungschützenkönig ausgeschossen, bei der Premiere im Jahr 1967 sicherte sich Günter Zimmermann diesen Titel. Zum Jubiläum waren alle ehemaligen Jungschützenkönige eingeladen, den ersten Esserdener Jungschützen-Kaiser zu ermitteln. 36 Ehemalige traten zum Wettkampf an. Sebastian Potrykus setzte sich durch, er war vor 14 Jahren Jungschützenkönig gewesen. Den Kopf schoss Anne Franken, den linken Flügel Christoph Heveling und den rechten Flügel Thomas Heveling.

Vor 50 Jahren war Hilde Alipaß, heute 91 Jahre alt, Königin, sie wurde als Jubiläums-Königin geehrt. Ebenfalls geehrt wurden Paul van de Mötter, Hubert Giesen und der 91-jährige Heinrich Schlaghecken, die der Schützenbruderschaft 70 Jahre angehören. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Norbert Aldenhoff geehrt. Eine besondere Auszeichnung erhielt die 14-jährige Anna-Lena Messing, die im letzten Jahr als Diözesan-Schülerprinzessin und mit ihrem Engagement im Verein ein Vorbild für andere Jugendliche ist. Sie erhielt den Jugendverdienstorden in Bronze vom Diözesanverband Münster. Lothar Hünting wurde mit dem Ehrenkreuz des Sportes in Bronze für sein Engagement im Schießsport ausgezeichnet.

(RP)
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