Emmerich Klever Anti-Kleingeld-Plan geht für Händler nicht auf

Emmerich · Ein Jahr nach dem Vorstoß der Händlervereinigung Klever Citynetzwerk (KCN), die Ein-Cent- und Zwei-Cent-Münzen in der Schwanenstadt "abzuschaffen", hat sich die Aufregung darum komplett gelegt. Die Beteiligung der Unternehmen an der Aktion ist nicht so hoch wie erhofft, und an die Stelle anfänglicher Euphorie ist bei den Händlern inzwischen Ernüchterung getreten.

Die Hochschule Rhein-Waal hat sich in einer Untersuchung mit den Auswirkungen des "Anti-Kleingeld-Plans" beschäftigt. Dabei kommt die Aktion bei den Kunden gut weg. Fast drei Viertel von 376 in der Klever Fußgängerzone befragten Verbrauchern fanden das Auf- oder Abrunden beim Bezahlen "gut" oder "sehr gut", wie Professor Jakob Lempp berichtet. Nur 13 Prozent bewerteten es negativ.

Bei der Befragung von teilnehmenden Händlern wird jedoch deutlich, dass die erwünschten Effekte der Aktion weitgehend ausgeblieben sind. So hatte sich das KCN erhofft, dass sich der Bargeldbestand in den Kassen abbauen und der Kostenaufwand für die Einzahlung von Münzen reduzieren ließe. Doch die Hoffnung erfüllte sich kaum: Von insgesamt 45 von der Hochschule befragten Unternehmen gaben nur 18 Prozent an, dass die Verwaltungskosten für den Bargeldbestand durch die Rundung reduziert wurden.

Die ehemalige KCN-Vorsitzende Ute Marks, die als Initiatorin des Rundungssystems gilt, stellt heute fest, dass die Aktion ziemlich in Vergessenheit geraten ist. "Die Idee hätte verdient, dass sich mehr Händler beteiligt hätten", sagt sie rückblickend.

(RP)
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