Emmerich Kritik an Filialschließungen

Emmerich · SPD-Fraktion spricht von "Entscheidung mit der Gießkanne".

Emmerich: Kritik an Filialschließungen
Foto: van Offern Markus

Die Ankündigung der Sparkasse Rhein-Maas, im neuen Jahr Filialen zu schließen und Geldautomaten abzubauen, stößt auf Kritik.

"Das war es dann", so die Aussage vom Hüthumer CDU-Vorsitzenden Erik Arntzen zur Ankündigung der Sparkasse Rhein-Maas den SB-Terminal in Hüthum zu schließen. "Somit wird die letzte Versorgungsmöglichkeit für die Hüthumer Bürgerinnen und Bürger genommen." Mit diesem Schritt werde Hüthum "versorgungsmäßig trocken gelegt".

Arntzen: "In Hüthum wohnen viele ältere Bürgerinnen und Bürger, die sich in Zukunft Bargeld in Emmerich oder Elten besorgen müssen. Vor diesem Hintergrund ist dieser Schritt überhaupt nicht nachvollziehbar."

Und weiter: "Auch die Aussage vom Vorstand dass der Service besser würde, nur mit weniger Standorten klingt schon sehr außergewöhnlich. In früheren Zeiten war Hüthum ein Ort mit vielen Versorgungsmöglichkeiten, nichts ist geblieben, sondern den Kostenrechnern zum Opfer gefallen. Auf der einen Seite wird immer wieder auf die alternde Gesellschaft hingewiesen, um die man sich kümmern muss, auf der anderen werden Entscheidungen getroffen die genau in die andere Richtung laufen. Aber dies scheint bei Entscheidungen in der heutigen Zeit nicht mehr so sehr ins Gewicht zu fallen. Ich hoffe nur, dass diese Maßnahmen nicht einseitig zulasten unserer Rheinseite seitens der Sparkasse Rhein-Maas getroffen worden sind, so Arntzen.

Auch die Fraktionsvorsitzende der Emmericher SPD, Andrea Schaffeld, meldet sich zu Wort: "Mit großer Sorge und auch mit Unverständnis nehmen wir die Entscheidung zur Schließung der Filialen zur Kenntnis", schreibt sie. ""Wir haben Verständnis dafür, dass es durch die anhaltende Niedrigzinsphase zu Einsparungen im Filialbereich kommen muss (und in Kleve diese Entwicklungen schon vollzogen worden sind), allerdings geht uns diese Entscheidung "mit der Gießkanne" zu weit. Die Sparkassenfilialen in Elten und Haldern befinden sich in Ortsteilen mit eigener gut funktionierender Einzelhandelsstruktur - diese Ortsteile sind Zentren des Einkaufs, der Dienstleistung und lebendiger Dorfstrukturen. Die Sparkasse gehört dahin, wo die Menschen einkaufen und leben."

Schaffeld bilanziert: "Die "Dienstleistung" Sparkasse reduziert sich nun ausschließlich auf SB-Nutzung (am Automaten) und berücksichtigt in keinem Fall die demografische Entwicklung. Hier werden große Hürden gerade für ältere Menschen aufgebaut."

Die SPD-Fraktion erkenne die Notwendigkeit von Einsparungen, bedauere aber sehr, dass es zu keinen differenzierten Lösungen gekommen sei. "Kreative Köpfe hätten zumindest über eine mobile Sparkasse für den ländlichen Raum nachgedacht und nicht nur mit der Sense rasiert."

Immerhin: Es soll einen Geldbringservice geben. Einmal in der Woche fährt ein Sparkassenmitarbeiter rund und bringt 300 bis 1000 Euro nach Hause. Fünf Euro kostet der Service.

(RP)
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