Rees Laser soll Neigung des Kirchturms ermitteln

Rees · Die leichte Neigung des Kirchturms von Haldern ist mit dem bloßen Auge zu sehen, doch bei den genauen Ursachen dafür wollen die Verantwortlichen noch einmal ganz genau hinschauen. Nachdem ein Architekt, wie berichtet, bereits das Gebäude von innen begutachtet hat, sollen jetzt noch weitere Untersuchungen folgen. "Noch liegen keine Ergebnisse vor, aus denen wir Schlüsse für das weitere Vorgehen ziehen könnten", sagt Pfarrer Hans-Gerd Spörkel. Daher ist vorgesehen, dass es noch in dieser Woche eine Untersuchung von außen geben soll.

Mit neuester Technik und Echolot- oder Lasermessungen soll die Neigung des Türmchens ganz genau bestimmt werden. "Noch sind die Ursachen völlig unklar", sagt der Pastor, daher sei es jetzt noch zu früh, um über mögliche Kosten für Sanierungsarbeiten zu spekulieren. "Fest steht, dass es keinerlei Sicherheitsbedenken gibt, daher gibt es bei dem Thema auch keinen Anlass zur Eile", sagt Spörkel. Die Neigung war auch eher zufällig aufgefallen, weil einige Passanten meinten, der Turm sei doch schiefer als früher. Der Pastor zog einige ältere Bilder zu rate und der Abgleich zeigte tatsächlich, dass der Turm jetzt eine stärkere Neigung als früher hat.

Offen ist, ob der "schiefe Turm" etwas mit den Erschütterungen auf der Betuwe-Linie zu tun hat. Die Trasse verläuft nur wenige Meter von der Kirche entfernt.

In Haldern gibt es eine andere Situation als an der Dorfkirche Mehr. Dort hatte sich bekanntlich der Turm im Laufe der Zeit ebenfalls etwas gesenkt. In Mehr ist der Turmbereich allerdings von eigentlichen Gebäude getrennt. In Haldern dagegen ist das kleine Türmchen direkt mit dem Gebäude verbunden und quasi ein Dachreiter.

Im 18. Jahrhundert war die evangelische Kirche errichtet worden. Im Krieg war der Massivbau schwer beschädigt, in den 50er Jahren aber nur provisorisch saniert worden. Ende der 90er Jahre musste daher die marode Holzbalkendecke über dem Kirchenraum saniert und der Dachstuhl stabilisiert werden.

(RP)
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