Emmerich Lichterglanz - ein Sommernachtstraum

Emmerich · 20 000 bis 30 000 Menschen waren begeistert vom Feuerwerk in der lauen Samstagnacht. Sie blieben auch nach dem Spektakel in der Stadt, feierten im Rheinpark, genossen die Atmosphäre. Gestern ging es schon tagsüber hoch her.

So war das Stadtfest in Emmerich
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Von einem "Besucherrekord" sprach Bürgermeister Johannes Diks, als er am Samstagabend die Gäste zum Feuerwerk bei "Emmerich im Lichterglanz" per Lautsprecher begrüßte. "Rheinpark und Promenade sind voll. 20- bis 30000 Gäste erleben jetzt das musikbegleitete Höhenfeuerwerk - so viele wie noch nie", sagte er.

Teilweise standen die Leute in Viererreihen vor dem Geländer zum Rhein. Auf Mauern, Steinen und Bänken hatten sich andere eine Erhöhung gesucht, um auch von ganz hinten aus gut sehen zu können. Die bunten Lichter beim Song "Happy" von Pharrell Williams begeisterten ebenso wie der Sternenregen und Lichterglanz beim niederländischen Song "Kedeng, Kedeng", den einige der vielen Gäste aus dem Nachbarland kräftig mitsangen. Nach dem zwanzigminütigen Feuerwerk gab es Applaus und Begeisterungspfiffe auf der gesamten Promenade.

Und auch danach war es in der Stadt noch richtig schön. Strömten in den Vorjahren die meisten Besucher nach dem Feuerwerk nach Hause, so blieben sie am Samstag in den Cafés und Restaurants an der Promenade sitzen, um die laue Sommernacht zu genießen. Viele zog es zum Rheinpark zurück, wo die Michel Jackson Tribute Band bis Mitternacht für Stimmung sorgte. Schon vor dem Feuerwerk hatte diese die Gäste zu einer Tanz-Choreografie animiert. "Bei ,sunshine' den Arm kreisen, bei ,moonlight' auf den Mond zeigen und bei ,Boogie' die Hüfte kreisen lassen", erklärte der Sänger, und viele machten mit.

Um 18.30 Uhr hatte das Musikprogramm im Rheinpark mit der Gruppe "Die Goldenen Reiter" begonnen. "Die machen eine tolle Musik und bringen echt Stimmung", meinten Claudia und Jochen Ramacher, die am Sonntag auch beim Hanseumzug mitmachten.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Hanse und des "Handels", gab es doch den Kunsthandwerker- und Krammarkt in der Innenstadt, den Büchermarkt auf dem Rathausvorplatz, und die Geschäfte hatten von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem lockte das schöne Wetter viele Besucher in die Innenstadt. An der Rheinpromenade präsentierten sich die vier Hansestädte Emmerich, Neuss, Kalkar und Wesel, die mit einem "Weseler Eselküsschen", einem Wildfruchtlikör, den Gästen den Besuch versüßten.

Um 16 Uhr startete der Hanseumzug - klein, aber fein - angeführt von der Stadtgarde. Bürgermeister Diks lief als Bürgermeister Johann Berck mit, den es während der Hansezeit tatsächlich gegeben hat und der Emmerich nachweislich dereinst 2000 Gulden lieh. Die städtische Touristik-Chefin Manon Loock-Braun war vornehme Kaufmannsfrau. Frank Telaar aus Bocholt ging als "Magister Speculatius" mit: "Ich bin Wunderheiler und Quacksalber, und die zwei Ratten an meinem Stock sind Zutaten für mein spezielles Spezifikum." Auch ein historisches Musikensemble aus Rotterdam schloss sich an. Der Umzug führte zum Rheinpark, wo auf der Bühne gerade das R.P. Tanzorchester und später die "Sky-Dogs" für Unterhaltung sorgten.

Besondere Spezialitäten hatten die Frauen des Alevitischen Kulturzentrums hergestellt. Poaca, Hefetaschen mit Käsefüllung, und Gözleme, mit Spinat und Hackfleisch gefüllte Pfannkuchen, wurden von ihnen angeboten.

Viel zu tun hatte Margret Laakmann vom gleichnamigen Bastelshop an der Steinstraße. "Crazy Looms" - kleine bunte Gummiringe - waren der Hit. Kinder durften das Material unentgeltlich ausprobieren und Blumen, Ringe und Armbänder daraus herstellen. "Zeitweise gab es eine Warteschlange", freute sich die Geschäftsfrau.

Die Geschäfte auf dem Büchermarkt liefen unterschiedlich ab. Während Bernd Henn aus Remscheid "ganz zufrieden" war, meinte Rolf Wagner aus Weeze: "Sonst war mehr Publikum, als der Büchermarkt und das Lichterglanzfest getrennt waren." Auf ihre Kosten kamen die Kinder. Die Ballonkünstlerin Danilein hatte alle Hände voll zu tun, um die Wünsche nach Blumen, Tieren und Schwertern aus verknoteten Ballons zu erfüllen.

(moha)
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