Emmerich Noctis Lux malen mit Licht

Emmerich · "Noctis Lux" heißt ein Trio aus Emmerich, das sich dem sogenannten "Lightpainting" verschrieben hat. An außergewöhnlichen Orten kreieren sie besondere Bilder. Dabei ist die Nacht die Leinwand und das Licht die Farbe.

Lichtbilder von Noctis Lux aus Emmerich
7 Bilder

Lichtbilder von Noctis Lux aus Emmerich

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Grellbunte Ufos, die auf dem Rhein landen, tanzende Kugeln in der Stadt, lilafarbene und knallgrüne Gebäude - es gibt viele faszinierende Aufnahmen, die man mit "Lightpainting" kreieren kann. Maarten Takens ist einer der Fotografen, die diese besondere Art des Fotografierens für sich entdeckt haben. Gemeinsam mit Anika Möllenbeck und Ina Labbé schloss er sich im Januar 2014 zu "Noctis Lux" zusammen. Das Trio ist in vielen Nächten unterwegs, um die faszinierenden Lichtbilder herzustellen. "Die Nacht ist die Leinwand und das Licht ist die Farbe", erklärt Takens das "Lightpainting" mit der Kamera.

Der in Haarlem geborene und in Ede aufgewachsene Niederländer, der seit 2004 - mit kurzem Frankfurt-Intermezzo - in Emmerich lebt, interessierte sich schon in jungen Jahren für die Fotografie. Damals bekam er die alte Spiegelreflexkamera seines Vaters. "Im Jahr 2008, als digitale Spiegelreflexkameras bezahlbar wurden, kaufte ich mir eine und besuchte dann verschiedene Kurse in der Volkshochschule", erzählt der 39-jährige Systeminformatiker. In einem der Kurse ging es um "Lightpainting" - Malen mit Licht. "Ich war gleich fasziniert und experimentierte zu Hause, um solche Bilder herstellen zu können." Er besuchte einen Fortgeschrittenenkursus in Hamburg zum Thema "Ausleuchtung" und "Hintergrundbelebung" und gibt mittlerweile auch selber VHS-Kurse. Im Herbst bietet er wieder einen in "Lightpainting" an.

Außerdem diskutiert er mit anderen Lightpaintern im Internet und einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder der "Light-Painting-World-Alliance" zu einer großen Veranstaltung. Im vergangenen Jahr gestalteten einige der Mitglieder auf Einladung der Unesco die Eröffnungszeremonie zum "International Year of Light" in Paris, Takens war als Besucher dort.

Oft entstehen die Ideen zunächst im Kopf. Dann überlegen sich Maarten, Anika und Ina gemeinsam die mögliche Ausführung, basteln die benötigten "Werkzeuge" und Materialien und machen dann im dunklen Wohnzimmer die ersten Experimente, bevor es nach draußen geht. Sie sind immer auf der Suche nach besonderen Locations wie leerstehende Fabrikhallen oder Scheunen und freuen sich da über einen Hinweis. "Oft entwickelt sich das Bild dann beim Arbeiten", sagt Maarten Takens.

Als Werkzeuge eignen sich beleuchtete Star-Wars-Kinderschwerter, Taschenlampen mit Farbfiltern, Leuchtstäbe mit Drehvorrichtung - der Kreativität sind kleine Grenzen gesetzt. Laserlicht wird unterbrochen durch mit einer Wasserpistole in die Luft gespritzte Tropfen. "Eine Person in dunkler Kleidung, die nachher auf dem Foto nicht zu sehen ist, bewegt das Licht. Durch die lange Belichtungszeit wird der Weg, den das Licht nimmt, dann auf dem Foto festgehalten", erklärt Takens. Oft sind die drei dann selber überrascht, was herauskommt. Zurzeit "basteln" sie an einer Story mit dem "Außerirdischen Alfred", eine grüne Pappmachéfigur.

Bisher ist das "Lightpainting" für sie nur ein Hobby. Gerne würden sie ihre Fotokunst auch anderen zur Verfügung stellen. Viel Spaß hatten sie bei einem Auftrag für die Stadt Kleve zum Thema "Energetische Sanierung". "Wir haben viele Ideen, wie man etwas umsetzen kann", sagt Maarten Takens.

Fotobeispiele gibt es unter www.noctislux.de und auf Facebook "Noctis Lux". Für weitere Infos steht Maarten Takens per E-Mail (maarten.takens@gmail.com) zur Verfügung.

(moha)
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