Isselburg Manfred Potten ist neuer König

Isselburg · Normalerweise stehen Manfred Potten, Stefan Hetkamp und Karl Theodor Blatt gemeinsam für die Altherren von SuS Isselburg auf dem Platz. Beim Königsschießen des Isselburger Schützenvereins nahm jeder das Gewehr auf eigene Rechnung in die Hand. "Einmal im Leben möchte ich König werden", hatte Potten, den alle nur Max rufen, zu Beginn des Königsschießen gesagt. Nach dem 202. Schuss hatte der zähe Rumpf endgültig genug und fiel von der Stange. Max Potten war der Glückliche des Trios. "Ihr seid der Meinung, das ist spitze", rief er in alter Hans-Rosenthal-Manier in die Menge und ahmte auch den markanten Sprung des Showmasters nach.

 Freude pur bei Manfred "Max" Potten, der mit dem 202. Schuss den Vogel von der Stange holte.

Freude pur bei Manfred "Max" Potten, der mit dem 202. Schuss den Vogel von der Stange holte.

Foto: Roos

So erfüllte sich um exakt 14.25 Uhr für den Monteur von Trox, der Vater von drei Kindern ist, der Traum, einmal König von Isselburg zu sein. Schon während des über zwei Stunden dauernden Königsschießens war Potten der große Fan-Favorit. Der 59-Jährige tat aber auch einiges dafür. Immer wieder wenn er zum Gewehr unter die Vogelstange schritt, animierte er die Besucher, dass sie ihn mit rhythmischen Klatschen unterstützen sollten. Die Gruppe der Jungschützen bat er um festes Daumendrücken.

Doch die Schüsse mit Kleinkaliber knallten auf den Rumpf, ohne dass dieser fiel. Schon eine Stunde vor dem siegbringenden Schuss war der Vogel locker geschossen. Bei jedem Schuss musste damit gerechnet werden, dass dies der letzte des Wettbewerbs sein könnte. Nicht nur der spätere König auch seine beiden Mitbewerber konnten es nicht glauben, als außer wackeln nichts passierte. Doch dann legte Stefan Hetkamp zum 201. Schuss an. Der Rumpf wurde mächtig durchgeschüttelt durch die Kugel und drehte sich schließlich um rund 80 Grad in der Vertikalen. Potten holte sich bereits beim Gang zum Gewehr die ersten Küsse ab und musste den von seinem Kameraden aufgelegten Elfmeter - um in der Fußballersprache zu bleiben - nur noch verwandeln.

Locker versenkte er die Kugel in den Rumpf. Der Rest des Vogels fiel und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Mit ihm feierte auch Erika Kapell, die Potten zu seiner Königin erwählt hatte. Die Vorfreude auf die dritte Halbzeit mit der Proklamation und dem Königsball stand den Regenten schon zu diesem Zeitpunkt ins Gesicht geschrieben.

Der Isselburger Schützenverein vergab im Rahmen seines Festes auch zwei besondere Verdienstorden. Für 25-jährige Tätigkeit als Vogelbauer wurde Rainer Arntzen ausgezeichnet. Angela Stockhorst kümmert sich bereits seit 40 Jahren um die Orden und Ehrenzeichen des Vereins und erhielt daher nun selbst einen schmucken Verdienstorden.

(tt)
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