Emmerich Mann ohne Gedächtnis: Fall bleibt rätselhaft

Emmerich · Der Verletzte, der in Elten gefunden wurde, ist ohne Erinnerung nach Hause zurückgekehrt.

Der Fall des Mannes, der Ende Oktober in Elten mit Kopfverletzungen auf einer Wiese gefunden wurde, gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf. Der 53-Jährige wurde Anfang vergangener Woche auf eigenen Wunsch aus dem Emmericher Krankenhaus entlassen. Sein Gedächtnis war bis dahin immer noch nicht zurückgekehrt. Wie die Polizei der RP auf Nachfrage erklärte, will sich der Mann in seiner Heimat, dem Kreis Recklinghausen, in weitere Fachbehandlung begeben.

Wie berichtet, war der zunächst Unbekannte am späten Abend des 22. Oktobers von einer Streife der Bundespolizei an der Beeker Straße in T-Shirt, Schlafanzughose und Arbeitsschuhen entdeckt worden. Er konnte den Beamten, die ihn ins Emmericher Krankenhaus bringen ließen, weder seine Personalien angeben, noch sagen, was mit ihm geschehen war. Er erinnerte sich nur noch daran, in einem Gebüsch aufgewacht zu sein. Wie sich herausstellte, hatte er Schürfwunden im Gesicht sowie einen beidseitigen Jochbeinbruch erlitten.

Über eine Öffentlichkeitsfahndung hatte die Polizei dann binnen eines Tages seine Identität ermitteln können. Ein Bekannter hatte sich daraufhin gemeldet. Die Erinnerung des 53-Jährigen kehrte allerdings auch nicht zurück, als ihn die Kriminalpolizei mit dem Zeugen besuchte. Er konnte ihn nicht wiedererkennen. Selbst nachdem er mit seinen eigenen Personalien konfrontiert wurde, konnte er den Beamten dazu nichts weiter sagen. Und auch nach den Operationen, die der Mann über sich ergehen lassen musste, hatte sich sein Zustand nicht gebessert. Der Erinnerungsverlust blieb bestehen.

Der Mann war im Krankenhaus eingehend untersucht worden. Simuliert hatte er nicht. Auch seien weder Drogen noch Alkohol im Spiel gewesen, so Polizeisprecher Achim Jaspers. Die Kripo, die aufgrund der Verletzungen und Spuren nicht von einem Verkehrsunfall als Ursache ausging, hatte in der Zwischenzeit noch einmal umfangreiche Nachforschungen angestellt. Unter anderem wurden auch noch einmal Anwohner der Beeker Straße und das Umfeld des 53-Jährigen befragt. Allerdings brachten auch diese Befragungen kein Licht ins Dunkel. Möglicherweise, so hatte das Umfeld des Mannes vermutet, war er mit mehreren hundert Euro unterwegs. Von dem Geld fehlt jede Spur.

"Der Ursprung der Verletzungen ist immer noch unklar. Auch wie der Mann überhaupt nach Elten gekommen ist, wissen wir nicht. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Fall ist jetzt der Staatsanwaltschaft in Kleve übergeben worden", so Jaspers gestern gegenüber der RP.

(RP)
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