Emmerich Michael-Schützen stellen Fusions-Frage

Emmerich · Durch einen Verkauf der Gaststätte "Hebben" könnte sich für die Bruderschaft vieles ändern.

 Die Schützen genehmigten eine Umlage, um die Kassenlage aufzubessern.

Die Schützen genehmigten eine Umlage, um die Kassenlage aufzubessern.

Foto: Markus van Offern

Wie sieht die Zukunft der St. Michael-Schützenbruderschaft aus, wenn der Saal Hebben und die angrenzende Gaststätte verkauft werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung, die am Samstagabend im Vereinsheim "Türmchen" stattfand. Brudermeister Jochen Spiertz konnte 56 Mitglieder begrüßen.

Jochen Hebben erläuterte sein Vorhaben, zu verkaufen. "Nach nunmehr 100 Jahren im Familienbesitz fällt uns das besonders schwer", sagte er. Im Vorstand habe man sich Gedanken gemacht über die Zukunft, so Spiertz. Sascha Alles vom Vorstand erklärte, was beim Verkauf passieren könnte. Jochen Hebben gewährt eine Zeit von sechs Monaten, nachdem ein Käufer gefunden wird. "Das heißt, findet er im Juni einen Käufer, hätten wir den Saal noch bis Ende des Jahres und könnten unser Schützenfest im Oktober in bewährter Form feiern."

Der Pachtvertrag für das Grundstück, auf dem das "Türmchen" steht, läuft noch über zwölf Jahre. "Der Idealfall wäre, Jochen findet einen Käufer, der alles so lässt, wie es ist. Will der Käufer keinen Saalbetrieb, müssen wir eine Möglichkeit suchen, wo wir feiern können", erklärte Alles. "Möchte der Käufer das ganze Grundstück, müsste er uns ein Angebot für das Vereinsheim machen." Um die Mitglieder an die Zukunftsplanung zu beteiligen, wurden Fragebögen verteilt. "Kommt es für euch in Frage, eventuell in einem Zelt zu feiern? Wärt ihr bereit, Oberhüthum dafür zu verlassen? Könntet ihr euch vorstellen, Teil eines anderen Vereins zu werden? Oder unseren Verein aufzugeben und euch einem anderen anzuschließen? Oder zu fusionieren? Tendiert ihr eher zu St. Georg Hüthum - das würde bedeuten, dass wir das Schützenfest mit ihnen gemeinsam feiern - oder zu St. Sebastian - da könnte man eventuell ein eigenes Fest am Kapaunenberg feiern?

Ein zweiter Schwerpunkt war die finanzielle Lage. Marion Giltjes, der von Kassenprüfer Martin Burgers eine "perfekte Kassenführung" bescheinigt wurde, gab an, dass die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Ein Grund sei das "Sorgenkind Türmchen", wo die Kosten steigen, aber wegen der geringeren Nutzung Einnahmen sinken. Da gebe es eine Lücke von 2000 Euro, die die Vereinskasse nicht tragen könne. Mit einer Gegenstimme und neun Enthaltungen entschieden die Mitglieder, im August eine Umlage von 20 Euro je Mitglied zu zahlen. Auch für die Kosten des Straßenausbaus "Am Polderbusch", wo der Verein als Anlieger einige Tausend Euro zahlen muss, sollten umgelegt werden. Einstimmig entschieden die Schützen, jeweils einmalig 25 Euro in 2016 und in 2017 zusätzlich zum Beitrag zu bezahlen.

Gleichzeitig beschloss der Vorstand Einsparungen für das Schützenfest. Beim Umzug werden statt drei nur zwei Musikgruppen spielen, und am Schützenfestmontag sorgen statt einer Live-Band die DJs Uli Mebus und Marco Kühnen für Musik. Zum Maifest am 7. Mai, zum Schützenfestsamstag und zum Krönungsball spielt aber die Gruppe "Sunset".

Die Wahlen waren einstimmig. Markus Verfürth wurde als stellvertretender Brudermeister wiedergewählt, ebenso Ingo Tenbrink als zweiter Schriftführer, Marion Giltjes als erste Schriftführerin und Sascha Alles als erster Beisitzer. Neuer Kassenprüfer wurde Herbert Gartenmeier. Herzlich lud der Brudermeister ein zum Osterfeuer, das am Ostersonntag, 27. März, stattfindet.

(RP)
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