Emmerich Mit dem Fahrrad zur Springprozession

Emmerich · Emmericher wollen nach Echternach und dort an der berühmten Prozession teilnehmen. 350 bis 400 Kilometer sind zu bewältigen, übernachtet wird in Jugendherbergen oder Pensionen. Nur eine kleine Teilnehmerzahl ist geplant.

 Rüdiger Kunz, Reinhard Kanthak und Dr. Jürgen Arens (v.l.) vor der Karten, die den Weg nach Echternach zeigt.

Rüdiger Kunz, Reinhard Kanthak und Dr. Jürgen Arens (v.l.) vor der Karten, die den Weg nach Echternach zeigt.

Foto: Markus van Offern

Die Echternacher Springprozession ist eine Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach in Luxemburg stattfindet. Die Teilnehmer "springen" zu Polkamelodien durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika.

In diesem Jahr findet die Prozession am 6. Juni statt. Die Jakobus- und Johannes-Gilde Emmerich am Rhein organisiert eine Pilger-Radtour nach Echternach. Dr. Hans Jürgen Arens stellte am Donnerstag im Aldegundisheim die Tour vor.

"Insgesamt sind 350 bis 400 Kilometer zu bewältigen", erklärte Dr. Arens. Los geht es am 31. Mai, insgesamt sechs Etappen werden gefahren. Die längste, gleich zu Beginn, ist gut 100 Kilometer lang, die kürzeste um 20 Kilometer. "Die lange Tour ist am Niederrhein, da ist alles flach", so Arens.

Ob Fahrrad oder E-Bike, das entscheidet jeder selbst. Übernachtet wird in Jugendherbergen und einfachen Pensionen oder Hotels, so dass man mit Kosten von etwa 25 bis 35 Euro pro Nacht rechnen muss, dazu kommt die Verpflegung.

Ein VW-Bus mit Fahrradanhänger, gefahren von Rüdiger Kunz, begleitet die Gruppe, so dass die Teilnehmer bei Bedarf auch mal einen Etappenabschnitt im Auto mitfahren können. Zurück geht es mit dem VW-Bus oder per Bahn. "Die Pilgerreise geht nach Echternach zum Grab des Heiligen Willibrord, um dort den Heiligen zu ehren, Dankbarkeit zu erweisen und um seine Fürsprache für die Glaubensstärkung zu erbitten", sagte Dr. Arens. Der Heilige Willibrord, ein iro-schottischer Mönch, war auch Erzbischof von Utrecht und wahrscheinlich Gründer des St. Martini-Stiftes in Emmerich.

"Wir durchqueren eine der schönsten und kulturell bedeutsamsten europäischen Regionen, die Rhein-Maas-Region und die Eifel", erklärte der Organisator. Unterwegs werden Klöster besucht, die von iro-schottischen Mönchen gegründet wurden, Ortschaften angefahren, wo der Heilige Willibrord wirkte, und an Orten der Jakobusverehrung Halt gemacht. Am ersten Tag geht es von Emmerich nach Roermond, dann über Susteren und Sint Odilienberg nach Aachen, am dritten Tag weiter nach Hellenthal. Hier sind etliche Höhenmeter zu bewältigen, deshalb kann man sich am nächsten Tag auf der rund 20-Kilometer-Strecke nach Kronenburg ausgeruhen.

Die Routen Kronenburg-Waxweiler und Waxweiler bis Echternach sind jeweils knapp 50 Kilometer lang. Zusammengestellt hat die Tour Gustav Sommer aus Hünxe. Auf seiner Homepage sommer-huenxe.de ist die Route ausführlich beschrieben.

Am Dienstag nach Pfingsten machen die Radpilger bei der Prozession mit. Sie dürfen sich bei den Jakobusbrüdern aus Luxemburg einreihen. Die Prozession beginnt im Hof der ehemaligen Reichsabtei Echternach. Dabei stellen sich jeweils fünf Pilger in einer Reihe auf, jeder hält sich an seinem Nachbarn mit Hilfe eines weißen Taschentuchs. Gesprungen wird im Rhythmus einer Polka-Weise. Pilgergruppen wechseln sich mit Musikgruppen, darunter viele Musikvereine aus ganz Luxemburg und dem nahen Grenzgebiet, ab. Die Prozession verläuft vom Abteihof zur Sauergasse, vorbei an der Peter-und-Paul-Kirche über den Marktplatz hin zur Bahnhofstraße, der Krämergasse, bis sie an der Basilika und damit am Grab Willibrords ankommt.

Wer mitfahren möchte, sollte sich schnell bei Dr. Arens unter 02822-68248 anmelden, die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen begrenzt.

(moha)
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