Rees Mit dicken Maschinen zur Gottesmutter

Rees · Am Wochenende kommen rund 2000 Motorradfahrer nach Kevelaer, um an der Wallfahrt teilzunehmen. Pastor Michael Wolf wird in diesem Jahr wieder den Biker-Gottesdienst auf dem Zeltplatz halten.

 Motorradfahrer und ihre Maschinen prägen am Wochenende wieder das Bild auf dem Kapellenplatz im Wallfahrtsort Kevelaer.

Motorradfahrer und ihre Maschinen prägen am Wochenende wieder das Bild auf dem Kapellenplatz im Wallfahrtsort Kevelaer.

Foto: Venn

"Mit dem Motorrad zu Maria" heißt eine Dokumentation des WDR, die einen Einblick in die Motorradwallfahrt lieferte. Darin war auch Pastor Michael Wolf zu sehen, der selbst begeisterter Biker war und über viele Jahre die Veranstaltung begleitet hatte. Im vergangenen Jahr zog Pastor Wolf von Rees nach Kevelaer, und da lag es für die Verantwortlichen der Motorradwallfahrt nahe, ihn anzusprechen, ob er nicht wieder den Gottesdienst auf dem Zeltplatz halten möchte.

"Er war dazu sehr gerne bereit, denn die Motorradwallfahrt hat für ihn einen ganz besonderen Stellenwert. Er kennt dort viele Menschen, war lange Jahre selbst mit dabei und freut sich, dieses Ereignis wieder zu erleben", berichtet Markus Appel, Vorsitzender des Vereins Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer, der das Ereignis organisiert. "Ich freue mich darauf, den Gottesdienst dort zu feiern, schließlich war ich selbst lange dabei", berichtet Pastor Wolf, der 2009 zum letzten Mal an der Motorradwallfahrt teilgenommen hat. Inzwischen fährt er selbst auch kein Motorrad mehr, hat aber immer verfolgt, wie sich die Wallfahrt entwickelt hat. Und auch diesmal wird ein TV-Team das Ereignis dokumentieren. Das ZDF hat sich angekündigt, um darüber zu berichten.

Pastor Wolf hat sich nach seinem Abschied aus Rees in Kevealer inzwischen gut eingelebt. Wie berichtet, ist auch seine Mutter mit in die Marienstadt gezogen. Auch von Kevelaer aus hat Michael Wolf im Auge, was in Rees passiert. So hatte er auch Grüße zum Pfarrfest nach Mehr gesandt. "Und ich freue mich, dass ich auch hier in Kevelaer immer wieder auf Reeser treffe", sagt der Geistliche, der in den beiden Gemeinden St. Marien und St. Antonius als Seelsorger arbeitet.

Wolf freut sich bereits auf die Wallfahrt am Wochenende und darauf, auf dem Zeltplatz den Gottesdienst halten zu können.

Diese Feier am Sonntag auf dem Zeltplatz hat auch für Appel eine zentrale Bedeutung des Wochenendes. Denn längst nicht jeder, der an der Wallfahrt teilnimmt, ist auch fest im Glauben verwurzelt, für manchen ist die Wallfahrt einfach ein ganz normales Biker-Treffen. Doch wenn der Gottesdienst mitten auf dem großen Zeltplatz gefeiert wird, dann kann sich diesem Ereignis niemand entziehen. Kirche erreicht hier Menschen, die sonst kaum Kontakt zu ihr haben. "Und man merkt schon ganz deutlich, dass auf dem Gelände eine ganz besondere Atmosphäre herrscht", sagt Appel. Da ist klar, dass nachts kein großer Krach gemacht wird. Und wenn jemand mal über die Stränge schlägt, dann wird das mit einer klaren Ansage geregelt. "Dann reicht ein kurzes ,Benimm dich, das ist hier eine Wallfahrt' und die Sache ist geregelt", sagt Appel. Es gehe um den Glauben in all seinen Facetten.

Die Nachfrage nach dieser Wallfahrt ist wieder enorm. Rund 1800 Motorräder werden erwartet, insgesamt rechnen die Organisatoren mit rund 2500 Teilnehmern, die teilweise schon am Freitag anreisen. Um 13 Uhr ist am Samstag der offizielle Auftakt mit der Begrüßungsfahrt im Konvoi zum Kapellenplatz und kurzer Andacht. Mit dem Motorrad ist auch Erzbischof Djalwana Laurent Lompo dabei. Pastor Rolf Lohmann wird bei ihm auf der Maschine mitfahren und so die Biker-Wallfahrt auch hautnah und aus einer ganz besonderen Perspektive erleben. Auch Kaplan Hendrik Wenning wird auf einem Motorrad mitgenommen.

Ein Höhepunkt für viele ist die Lichterfahrt am Abend, wenn die schweren Maschinen mit Beleuchtung zur Gnadenkapelle fahren. Anschließend geht es zurück zum Zeltplatz, wo die Cover-Band "Fringe" auftreten wird. Am Sonntag ist nach dem Gottesdienst Aufbruchsstimmung auf dem Zeltplatz angesagt. Traditionell beendet die Fahrt zum Kapellenplatz die Wallfahrt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort