Rees Musik, die Menschen zusammenbringt

Rees · Tage der Musik in Rees: Beim "Konzert im Park" bei der Lebenshilfe überzeugten drei Bands, auch das Wetter spielte mit.

 Die Kölner Band "Lingby", war eine von dreien, die am Samstagabend bei der Lebenshilfe in Groin auftraten. Sie bot einen Mix aus kammermusikalischen Elementen und Indie-Rock.

Die Kölner Band "Lingby", war eine von dreien, die am Samstagabend bei der Lebenshilfe in Groin auftraten. Sie bot einen Mix aus kammermusikalischen Elementen und Indie-Rock.

Foto: Sebastian Latzel

Morgens waren die Augen der Organisatoren noch angstvoll zum Himmel gegangen. Auf den Sinnesgarten in Groin ging der ein oder andere Schauer herunter, und Lebenshilfe-Geschäftsführerin Verena Birnbacher hatte bereits Plan B im Kopf. "Wir haben ja noch die Regencapes von der Fußball-WM der Menschen mit Behinderung - wenn es weiter geregnet hätte, hätten wir hier eine gemütliche Regenparty gefeiert", erzählte sie am Abend gelöst. Denn die Sonne schien, die Capes blieben im Schrank.

Auch die vierte Auflage des Konzerts im Park konnte also bei besten äußeren Bedingungen über die Bühne gehen. Die Geschäftsführerin ist überzeugt, dass sich das Konzept etabliert hat, Menschen mit und ohne Behinderung bei einem Konzert zusammenzubringen. Nicht das schwierige Wort Inklusion steht im Fokus, sondern einfach die Musik. "Am meisten freue ich mich, wenn ich durchs Publikum gehe und viele Gesichter nicht kenne. Das zeigt mir, dass Menschen gekommen sind, die sonst keine Berührungspunkte mit der Lebenshilfe hätten."

Durch die Zusammenarbeit mit dem Haldern-Pop-Team gibt es kompetente Unterstützung bei der Auswahl der Bands. Diesmal hatte der eigentlich gebuchte Headliner "Alkoholic Faith Mission" absagen müssen. Das kostete vielleicht den ein oder anderen Zuschauer, zumal zeitgleich in Wesel das Eselrock-Festival lief.

Wer gekommen war, brauchte das überhaupt nicht zu bereuen. Als Ersatz hatten die Organisatoren "Lingby" gefunden. Die Band aus Köln überzeugte durch ihren Mix aus kammermusikalischen Elementen und Indie-Rock. Auch Lebenshilfe-Vorsitzender Werner Esser war angetan und hätte sich am Ende noch eine Zugabe gewünscht, die aber der fortgeschrittenen Zeit zum Opfer fiel. Schließlich findet das Konzert mitten im "Wohngebiet" der Lebenshilfe statt.

Zum zweiten Mal war das Konzert in die "Tage der Musik" eingebettet, passenderweise spielte mit der Band "Soul Kiss" der Gewinner des letztjährigen Bandwettbewerbs im Park. "Ob das immer so bleiben wir, ist offen. Wir wollten diesmal drei Bands verpflichten, und da passte das einfach", erläuterte Lebenshilfe-Sprecher Ole Engfeld.

Dritte Band im Bunde waren die Lokalmatadoren "The Marlow Experience" aus Haldern, die unter dem Namen "Wunschkind" 2001 beim Festival gespielt hatten. Im Park überraschten sie mit erdigem Bluesrock. Musikalische Vielfalt passend zur Vielfalt der Besucher.

(RP)
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