Emmerich Nach Unfall: Ruf nach mehr Sicherheit

Emmerich · Nach dem Unfall auf der Weseler Straße, bei dem am Freitag ein 32-Jähriger ums Leben gekommen ist, meldet sich die Bürgerinitiative Klein-Netterden. Sie fordert Radweg, Tempo 50 und Kreisverkehr: "Wie viele Tote muss es noch geben?"

 Die Kreuzung Netterdensche Straße und Weseler Straße ist eine gefährliche Ecke, beklagen Martin Heister (links) und Jörg Kaste von der Bürgerinitiative Klein-Netterden. Wenn es nach den Anwohnern geht, sollte sie zum Kreisverkehr werden - vor allem, wenn der Autobahnanschluss wirklich kommt.

Die Kreuzung Netterdensche Straße und Weseler Straße ist eine gefährliche Ecke, beklagen Martin Heister (links) und Jörg Kaste von der Bürgerinitiative Klein-Netterden. Wenn es nach den Anwohnern geht, sollte sie zum Kreisverkehr werden - vor allem, wenn der Autobahnanschluss wirklich kommt.

Foto: Stade

Im Bereich der Netterdenschen Straße leben Familien mit insgesamt etwa 60 Kindern, sagt Jörg Kaste, Sprecher der Bürgerinitiative Klein-Netterden. "Ich wohne jetzt fünf Jahre da, wir haben in der Zeit vier Unfälle erlebt." Zum Glück nichts Dramatisches, "nur Blechschäden". Aber er erinnert an ein schlimmes Unglück, das sich im Januar 2008 auf der Straße ereignet hatte. Damals war ein Autofahrer in der Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten, eine 32-jährige Mutter von zwei Kindern starb. Und jetzt: der der Tod des 32-jährigen Motorradfahrers auf der Kreuzung mit der Weseler Straße. Die ganze Netterdensche Straße, resümiert die Bürgerinitiative (BI), sei bis hinunter zu dieser Kreuzung einfach zu gefährlich.

Die BI Klein-Netterden kämpft eigentlich für eine Neuplanung der angedachten dritten Zufahrt zur Autobahn 3. Aber dabei geht es ihr nicht nur um Lärm, Erschütterungen und Lkw vor der Haustür. Die Anwohner haben immer wieder den Zustand beklagt, den sie schon heute erleben: Der Verkehr sei zu schnell, die Kurve wegen schlechter Sicht riskant, die Kreuzung gefährlich.

All das werden von offiziellen Stellen und der Lokalpolitik immer wieder "niedergemacht" und abgetan, kritisiert Jörg Kaste. Argument: Man werde tätig, "wenn es den Bedarf" dafür gebe. "Wie viele Tote und Schwerverletzte muss es noch geben? Wann ist der Bedarf da, wer entscheidet so was?"

Die BI fordert: Der Radweg, der an der Netterdensche Straße auf einer Länge von etwa einem knappen Kilometer fehlt, soll vervollständigt werden. Ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern sei wichtig, und: Die Kreuzung Netterdensche Straße / Weseler Straße solle zum Kreisverkehr ausgebaut werden.

Die Stadt plant derzeit den neuen, dritten A3-Anschluss an der Netterdensche Straße. Sollte der kommen, würde der Verkehr von der Autobahn auf die Kreuzung Weseler Straße gelenkt. "Zirka 3000 Autos täglich mehr auf diesem Kreuzungsbereich", überschlägt Kaste: "Das geht nicht!" Wenn es so komme, prophezeit die BI, werde man wohl noch öfter von schweren Unfällen hören und lesen müssen.

Würden die Anregungen der Anwohner - Kreisverkehr, Radweg, Tempo 50 - umgesetzt, "dann wären wir ruhiger", meint er. Dann könne man die Planung akzeptieren: "Wir sind dann nicht glücklich. Aber es wäre eine Situation, die könnte man hinnehmen."

Eigentlich kämpft die Bürgerinitiative Klein-Netterden dafür, dass die dritte Autobahnzufahrt an der Budberger Brücke gebaut wird, und nicht an der Netterdensche Straße. Dann würde der Verkehr von der Autobahn aus auf den vorhandenen Kreisverkehr bei Obi zulaufen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort