Isselburg Neue Asylunterkünfte sind so gut wie bezugsfertig

Isselburg · Rudi Geukes ist sich sicher. "Hier kann man sich wohlfühlen", sagt der Bürgermeister, als er im Inneren einer der insgesamt 22 Wohnungen der beiden neuen Asylbewerberunterkünfte steht. "Hier gibt es auch so etwas wie Privatsphäre." Genau die ist in der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Grundschule Heelden überhaupt nicht gegeben. "Von daher hat es oberste Priorität, dass wir die Flüchtlinge aus Heelden hier unterbringen", so Geukes.

 Jürgen van Geldern (li.), Michael Carbanje (2.v.re.) vom Bauamt und Bürgermeister Rudi Geukes (re.) zeigten Interessierten die Räume.

Jürgen van Geldern (li.), Michael Carbanje (2.v.re.) vom Bauamt und Bürgermeister Rudi Geukes (re.) zeigten Interessierten die Räume.

Foto: Lindekamp

Das wird in den kommenden Wochen peu à peu geschehen. Denn die beiden in Holzrahmen-Bauweise errichteten Gebäude sind nun so gut wie bezugsfertig. 911 Quadratmeter beträgt die Gesamtwohnfläche. In den 22 Wohneinheiten können vier bis sechs Personen untergebracht werden. Zusätzlich sind zentrale Räume als Treffpunkte oder Gemeinschaftsräume vorgesehen. "Die Gemeinschaftsräume werden aber nicht 24 Stunden am Tag geöffnet sein, sondern nur zu gewissen Zeiten. Wir wollen nicht, dass hier Unfug getrieben wird", so Jürgen van Geldern vom Bauamt.

Überhaupt wurde bei dem Neubau an etliche Kleinigkeiten gedacht. Denn Asylbewerber sind nicht unbedingt mit den in Mitteleuropa gebräuchlichen Standards vertraut. So werden die Wohnräume zwangsbelüftet, da Erfahrungen gezeigt haben, dass Personen aus anderen Kulturkreisen gerade im Winter keine Frischluft in die Räume lassen. Dementsprechend sind die Wände ein Hort für Schimmel. Es wurden Vinyl-Böden verlegt. Genauer gesagt verklebt. "Das hat den Vorteil", so Bauamtschef Michael Carbanje, "dass wir einzelne Stücke mit einer Heißluftpistole lösen und so einfach austauschen können."

Die WCs sind als Vollkunststoffkabinen in das Gebäude mittels Kran eingelassen worden. "Mit Luxus hat das aber nichts zu tun", so Carbanje. Denn die Kabinen-Bauweise ist unter dem Strich zeit-, kosten- und raumsparend sowie belastbar und langlebig. Auf dieses Prinzip wurde auch in der Küchenzeile geachtet. So ist etwa eine Spülmaschine nicht vorhanden, aber die Schränke und der jeweilige Herd erfüllen mehr als ihren Zweck.

Selbstredend wurden auch alle Sicherheitsaspekte beachtet. So hängen in den Zimmern Rauchmelder. Zudem ist auf der Straße eine Notrufsäule errichtet worden. Schon von außen ist zudem sichtbar, dass die beiden Gebäude auf eine dauerhafte Nutzung ausgelegt sind.

(tt)
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