Emmerich Neue Brücke: Praester mit vielen Fragen

Emmerich · Die CDU Praest hatte gestern zum Ortstermin an die Baumanstraße geladen. Dort soll im Herbst Emmerichs erstes Betuwe-Bauwerk fertig sein. Anwohner sehen die Verkehrssituation in diesem Außenbereich kritisch.

 Zum Termin an der Baustelle waren einige Anwohner gekommen. Beigeordneter Dr. Stephan Wachs (4.v.r.) stand ihnen Rede und Antwort.

Zum Termin an der Baustelle waren einige Anwohner gekommen. Beigeordneter Dr. Stephan Wachs (4.v.r.) stand ihnen Rede und Antwort.

Foto: Markus Balser

Im Herbst soll es fertig sein - das erste Betuwe-Bauwerk auf Emmericher Ortsgebiet, das einen Bahnübergang ersetzt. Die Brücke, an der seit zwei Jahren gebaut wird, befindet sich auf der Baumannstraße in Praest, genauer gesagt in der Bauernschaft Berg. Wenn sie in Betrieb genommen wird, soll der Bahnübergang an der Kerstenstraße geschlossen werden.

 Die Brücke an der Baumannstraße soll im Herbst fertig sein. Sie wird dann den Bahnübergang Kerstenstraße in Praest ersetzen.

Die Brücke an der Baumannstraße soll im Herbst fertig sein. Sie wird dann den Bahnübergang Kerstenstraße in Praest ersetzen.

Foto: Markus van Offern

Für gestern Nachmittag hatte der Vorsitzende der Praester CDU, Guido Langer, Anwohner zum Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung eingeladen, um die weiteren Planungen rund um die Brücke zu erläutern. Beigeordneter Dr. Stephan Wachs und Yvonne Surink, im Rathaus zuständig für Tiefbau und Straßenbauarbeiten, standen ihnen Rede und Antwort.

Eigentlich hätte die Brücke, deren Bauherr die Deutsche Bahn ist, schon längst fertig sein sollen. Doch technische Probleme hatten zu Verzögerungen geführt. Wegen des hohen Grundwasserspiegels hatte es Setzungen in den Erdwällen gegeben. Das 5,5 Millionen Euro teure Bauwerk, das Ergebnis der Kreuzungsvereinbarung zwischen Bund, Bahn und Stadt Emmerich ist, wird die Baumannstraße mit dem Berger Weg verbinden. Befahren werden kann es von Pkw, landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Fahrradfahrern. Die Baumannstraße soll dafür auf eine Fahrbahnbreite von 5,50 Metern ausgebaut werden. Ebenso auf der anderen Seite der Berger Weg. Ein Teil der Fahrbahn wird allerdings aus Rasengittersteinen bestehen. Weiter sieht die Planung unter anderem eine durchgängige Beleuchtung bis zur Bushaltestelle vor.

Den Anwohnern, die zum Termin gekommen waren, die meisten davon Landwirte, brannten gleich mehrere Fragen auf den Nägeln. Durch die vorgesehen Radien und Breiten der Zuwegungen sehen sie Schwierigkeiten, die Straßen mit großem landwirtschaftlichen Gerät vernünftig befahren zu können und fragen sich, wie der Begegnungsverkehr ablaufen soll. Vor allem aber wird eine Zunahme des Verkehrs befürchtet, zumal die Brücke dann für einige Zeit die einzige Möglichkeit sein wird, geschlossenen Bahnübergänge an anderen Stellen zu umfahren. "Das ist jetzt hier sowieso schon eine Rennstrecke. Und es wird mit Sicherheit noch schlimmer", glaubt Manuela Schlaghecken, die am Holländerdeich wohnt. Das sahen auch andere Anwohner so, die darauf verwiesen, dass die Kerstenstraße für etliche Kinder zugleich auch Schulweg ist. Für ein Tempolimit, wie es von einigen ins Spiel gebracht wurde, sieht Wachs keine Möglichkeit, weil es sich um einen Außenbereich handelt. An der L7, an der der Schulbus hält, hatte sich die Stadt dafür eingesetzt, jedoch war dies vom zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW abgelehnt worden.

Wachs versprach jedoch, dass die Stadt die Entwicklung genau im Auge behalten werde. "Wir können die Pläne, die Ergebnis langjähriger Beratungen sind, zum jetzigen Zeitpunkt nicht einfach umschreiben. Sollten sich aber Probleme ergeben, werden wir handeln."

(RP)
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