Emmerich Neue Drehleiter für die Wehr

Emmerich · Die Emmericher Feuerwehr ist mit einem neuen Drehleiterwagen ausgerüstet worden, der für enge Innenstadtbereiche geeignet ist und mehr Einsatzmöglichkeiten bietet. Auf der Fahrt von Ulm nach Emmerich gab es eine "Feuertaufe".

 Auf der Fahrt nach Emmerich gab's auf der A8 schon den ersten Einsatz.

Auf der Fahrt nach Emmerich gab's auf der A8 schon den ersten Einsatz.

Foto: Feuerwehr Emmerich

Es ist guter Feuerwehr-Brauch: Wenn es ein neues Einsatzfahrzeug gibt, wird es von der Wehr auch gebührend in Empfang genommen und mit einem Autokorso zu seinem künftigen Zuhause geleitet. So auch am Mittwochabend, als sich die Emmericher Feuerwehr über einen neuen Drehleiterwagen freuen durfte. Mit Blaulicht ging's von der Autobahn durch die Innenstadt bis zum Gerätehaus.

Doch eines war diesmal anders als sonst: Denn obwohl das Fahrzeug nagelneu war, hatte es schon seinen ersten Einsatz hinter sich. "Auf der Überführung von Ulm nach Emmerich hatte es auf der A 8 einen schweren Unfall gegeben. Die Kollegen aus unserer Wehr haben sofort die Unfallstelle abgesichert und sich um die Verletzten gekümmert", erzählt Stadtbrandinspektor Martin Bettray.

 Links der neue Wagen, rechts der alte, der schon 24 Jahre auf dem Buckel hat.

Links der neue Wagen, rechts der alte, der schon 24 Jahre auf dem Buckel hat.

Foto: Feuerwehr

Der neue Drehleiterwagen löst jetzt den alten ab, der schon 24 Jahre auf dem Buckel hat. Eigentlich findet so ein Austausch in etwa alle 20 Jahre statt, doch die Emmericher Feuerwehr hatte spezielle Anforderungen an das neue Fahrzeug und nahm so auch eine Verzögerung gerne in Kauf.

Das Fahrgestell des Wagens, ein Magirus, ist sozusagen komplett in Handarbeit entstanden. Die Bauzeit betrug ein Jahr. Der Wagen ist 15 Zentimeter schmaler als andere Modelle. "Das hört sich nicht nach viel an, aber das sind 15 Zentimeter, die Gold wert sein können", sagt Martin Bettray. Gerade in den engen Innenstadtbereichen oder beispielsweise auch an der Rheinpromenade könne diese geringere Fahrzeugbreite von unschätzbarem Vorteil sein, führt der Stadtbrandinspektor aus.

Ein weiteres Plus des neuen Vehikels ist die Drehleiter. Sie ist zwar mit einer Maximallänge von 30 Metern genauso groß wie die alte, lässt sich aber im Gegensatz zum Vorgängermodell abknicken. "Das ist beim Einsatz an Gebäuden mittlerer Höhe bis 22 Meter von Bedeutung, weil wir so einen zweiten Rettungsweg vorhalten können", erklärt Bettray. Außerdem können so auch bestimmte Dachformen und -neigungen, aber etwa auch Anlagen der chemischen Industrie künftig besser erreicht werden.

Zusätzliche Vorteile bietet der Rettungskorb. Zum einen gibt es nun Löschwasser bis an den Korb, zusätzliche Leitungen müssen im Ernstfall nicht mehr gelegt werden. Zum anderen kann der neue Korb eine größere Nutzlast tragen. Er ist für 400 Kilo ausgelegt, während beim Alten nur 270 Kilo auf dem Prüfsiegel standen.

Der Wagen hat auch einen stolzen Preis: 800.000 Euro kostet diese Investition in die Sicherheit der Emmericher Bürger. Geld, das gut angelegt ist: "Unsere Feuerwehr hat jetzt seit gut 50 Jahren Drehleiterwagen im Einsatz. Wir haben mit diesen Fahrzeugen bislang immer sehr gute Erfahrungen gemacht", sagt Bettray.

(RP)
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