Emmerich Neue Initiative "Rettet den Eltenberg"

Emmerich · Elten macht mobil. Unter Regie des ehemaligen Ortsvorstehers Hans-Jörgen "Soni" Wernicke wehren sich die Menschen gegen die Pläne der Bahn, die B 8 durch den Eltenberg zu bauen. Auch Fußball- und Tennisplätze sollen erhalten bleiben.

 Soni Wernike (5.v.l.) mit den Mitstreitern im Vereinsheim. Seit gestern läuft im Internet eine Petition, ab heute sammeln sie Unterschriften im Dorf.

Soni Wernike (5.v.l.) mit den Mitstreitern im Vereinsheim. Seit gestern läuft im Internet eine Petition, ab heute sammeln sie Unterschriften im Dorf.

Foto: Axel Breuer

Hans-Jörgen Wernicke hat auf die "alten Tage" noch einmal Blut geleckt. Der ehemalige Ortsvorsteher von Elten, der sich vor 15 Jahren aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hatte, hat am Montagabend mit seinen Mitstreitern die Bürgerinitiative mit dem klangvollen Namen "Rettet den Eltenberg" gegründet. "Eigentlich wollte ich mich ja komplett aus der Politik raushalten, weil ich auch so genug zu tun habe. Aber die ganze Sache mit der Betuwe hat mich so gewurmt, dass ich einfach was tun musste. Schließlich habe ich auch keine Lust, die ganze Zeit mit einem dicken Hals durch die Gegend zu laufen", erzählt der 69-Jährige.

Am Montag traf sich Wernicke, im Dorf nur liebevoll "Soni" gerufen, mit seinen Mitstreitern im Fortuna-Clubheim, um über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pläne der Deutschen Bahn und von "Straßen NRW" zu beraten. Wie berichtet, möchte die Bahn im Rahmen der Betuwe-Linie die bestehende Trasse erhalten. Dafür soll die Bundesstraße 8 in Zukunft mitten durch den Eltenberg führen und mit einem Kreisverkehr an die Zevenaarer Straße angebunden werden. Sollte es so kommen, würden auch die Sportanlage von Fortuna Elten und die Tennisplätze des Turnvereins verschwinden.

Gegen dieses Szenario, das der Emmericher Rat in der Vergangenheit bereits abgesegnet hat, macht jetzt das Dorf unter Regie von Wernicke mobil. Die Bürger-Initiative setzt sich für die so genannte "Gleisbett-Variante" ein, die CDU-Ratsmitglied Johannes ten Brink konzipiert hat. Sie sieht vor, die B 8 in das vorhandene Gleisbett der Bahn zu verlegen und im weiteren Verlauf als Ortsumgehung an den Sportplätzen vorbeizuführen.

Dieses Modell können die Eltener Bürger — und selbstverständlich auch Emmericher — ab sofort mit ihrer Unterschrift unterstützen. Bereits unmittelbar nach der Sitzung am Montag setzte sich Fortuna-Kicker Fabian Wehren an seinen Computer und verfasste unter dem Titel "Betuwe-Linie. Rettet den Eltenberg!" eine Online-Petition. Bis gestern Mittag hatten sich bereits 200 Unterstützer eingetragen — Tendenz nahezu minütlich steigend. Ab heute werden die Mitglieder der Bürger-Initiative mit Unterschriftenlisten durch das gesamte Dorf ziehen und die Bewohner um Unterstützung und ihr Autogramm bitten.

Der nächste wichtige Termin für die Initiative, die von den Emmericher "Baumfreunden" um ihren Sprecher Rüdiger Helmich unterstützt wird, steht am Dienstag, 11. Februar, im Kalender. Dann werden Wernicke und Co. mit möglichst vielen Unterschriften im Gepäck die Emmericher Ratssitzung besuchen und im Namen der Eltener Bürgerschaft einen Antrag stellen. Ziel: Der Rat soll sich für die Alternativlösung von Johannes ten Brink starkmachen, die den Eltenberg verschont und gleichzeitig den Sportlern hilft. Wernicke: "In dieser Situation ist es für uns kein Nachteil, dass im Mai Kommunalwahlen stattfinden."

(RP)
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