Emmerich Neue Züge, weniger Verbindungen

Emmerich · Morgen übernimmt Abellio den Regionalverkehr auf der Schiene ab Emmerich. Der RE19 verkehrt stündlich bis Düsseldorf. Wer weiter fahren will, muss umsteigen und längere Fahrzeiten in Kauf nehmen.

Emmerich: Neue Züge, weniger Verbindungen
Foto: Abellio

In der Nacht zum morgigen Sonntag beginnt auf der Bahnstrecke Emmerich-Rees eine neue Zeitrechnung. Am frühen Morgen wird der "Flirt" in den Emmericher Bahnhof einrollen, der um 4.08 Uhr seine erste Fahrt in die Landeshauptstadt aufnehmen wird. Der Regionalzug der neuen Generation gehört zu dem Transportunternehmen Abellio, das ab Sonntag die Strecke zwischen Emmerich und Düsseldorf bedienen wird. Bislang konnte man in Emmerich in den RE 5 ("Rheinexpress" bis Koblenz) oder den RB 35 ("Der Weseler" bis Düsseldorf) einsteigen. Ab Sonntag hält dann hier nur noch der neue RE 19. Abellio verspricht hochmoderne Züge mit mehr Sitzplätzen, klimatisiert und videoüberwacht. Die Abellio-Züge, die auch auf anderen Strecken verkehren werden, sind jetzt Teil des Gesamt-Streckennetzes des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. Mit dem morgen anstehenden Fahrplanwechsel sichert der VRR seinen Kunden ein verbessertes Leistungsspektrum zu. Doch trifft das auch auf alle Bereiche des VRR-Gebietes zu? Im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten für Kunden aus Emmerich und Rees:

Was kostet das Fahren mit dem neuen Zug? Wo gibt es die Tickets?

Bei den Fahrkarten bleibt alles wie gehabt. Auch wer in einen Abellio-Zug einsteigt, zahlt den VRR-Tarif. Die Tickets kann man - wie auch bisher - nicht im Zug kaufen. Sie gibt es entweder am Bahnhof oder bei den VRR-Verkaufsstellen.

Wie sieht es mit der Taktung der Züge aus? Fallen Verbindungen weg?

Der RE 19 fährt in der Regel einmal pro Stunde, aber häufiger in den Stoßzeiten. Da jedoch keine zweite Linie mehr vorhanden ist, gibt es ab Emmerich auch weniger Verbindungen. Ein Beispiel: Gestern konnten Pendler nach Wesel zwischen 5.06 Uhr und 8.36 Uhr am Emmericher Bahnhof aus insgesamt neun Verbindungen wählen, bevor die Züge dann nur noch stündlich unterwegs waren. Ab Montag gibt es im Zeitraum zwischen 5.08 Uhr und 7.08 Uhr nur noch sechs Verbindungen. Danach verkehrt der RE 19 einmal pro Stunde auf der Strecke.

Steuern die Züge auch kleinere Haltestellen an?

Die kleineren Haltestellen werden vom RE 19 allesamt angefahren. Das war bislang nicht der Fall. Von Praest aus beispielsweise konnte man bisher nur morgens zu den Stoßzeiten in einen Zug einsteigen. Das ist jetzt stündlich den ganzen Tag über möglich.

Bleiben die Fahrzeiten gleich? Muss ich häufiger umsteigen?

An sich bleiben die Fahrzeiten in etwa gleich. Bis Düsseldorf werden sie sogar rund fünf Minuten kürzer sein. Doch wer weiter fahren will, ohne auf einen IC oder ICE umzusteigen, muss sich umstellen: Konnten Fahrgäste bislang mit dem RE 5 von Emmerich direkt bis Koblenz durchfahren, so ist dafür jetzt einmal Umsteigen nötig. Denn der RE 5 fährt jetzt nur noch ab Wesel. Damit verbunden ist auch eine Verlängerung der Fahrzeit, denn auf den Anschlusszug muss man nun eine gute halbe Stunde warten. Ein Beispiel: Wer gestern von Emmerich zum Bonner Hauptbahnhof wollte, musste nur in den RE 5 einsteigen und war nach zwei Stunden und 15 Minuten am Ziel. Ab Sonntag nimmt die Fahrzeit mit dem neuen Abellio-Zug und dem Regionalexpress der Bahn eine Zeit von 2:47 in Anspruch. Umgestiegen werden muss laut Internet-Buchungsplaner der Bahn in Oberhausen-Sterkrade. Mit dem RE 5 geht es dann weiter.

Wann startet die neue Verbindung nach Arnheim?

Die Verlängerung der Linie RE 19 von Emmerich über Zevenaar nach Arnheim wird nach Erhalt der erforderlichen Zulassung der Fahrzeuge für den niederländischen Bahnverkehr am 6. April 2017 in Betrieb genommen. Auch hier greift der VRR-Tarif. Das Ticket von Emmerich nach Arnheim wird 5,80 Euro (einfache Fahrt, Erwachsene) kosten.

(RP)
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