Emmerich Neuer Leiter für das Klever Berufskolleg

Emmerich · Peter Wolters - 56 Jahre, aus Kalkar - löst Hans Reder ab. Unter dem Dach des Berufskollegs können sämtliche Schulabschlüsse, inklusive die allgemeine Hochschulreife erworben werden.

 Peter Wolters unterrichtet seit dem Jahr 2001 am Klever Berufskolleg. Jetzt hat er die Leitung der Schule übernommen.

Peter Wolters unterrichtet seit dem Jahr 2001 am Klever Berufskolleg. Jetzt hat er die Leitung der Schule übernommen.

Foto: Gottfried Evers

5200 Schüler haben einen neuen Schulleiter: Peter Wolters (56) ist der neue Chef des Berufskollegs Kleve. Jetzt stellte ihn Landrat Wolfgang Spreen vor - der Kreis ist ja Träger der Schule. Wolters ist Nachfolger von Hans Reder, der seit 2001 für die Schule verantwortlich war. Stellvertreter Gert Budde wird auch dem "Neuen" mit seiner langjährigen Erfahrung zur Seite stehen.

Peter Wolters ist selbst schon seit 2001 Lehrer am Berufskolleg. Der bisherige Abteilungsleiter Technik freut sich auf die neue Aufgabe, bei der er auch mit 220 Kollegen zurechtkommen muss.

Die Bezeichnung "Berufsschule" trifft die Bildungseinrichtung am Weißen Tor schon lange nicht mehr. Zwar werden 90 Fächer für rund 75 Ausbildungsberufe unterrichtet, und es gibt jede Menge Fach- und Werkstatträume. Aber unter dem Dach des Berufskollegs können auch sämtliche Schulabschlüsse inklusive der allgemeinen Hochschulreife erworben werden. "Das wird in der Öffentlichkeit oft kaum gesehen", weiß Wolters - eines der vielen Themen, an denen er arbeiten will.

Der neue Chef ist ein typisches Beispiel eines Berufsschullehrers: "Ich fand als Schüler den Lehrerberuf interessant, wollte mich aber auch mit Technik beschäftigen. Vielleicht sind meine Opas schuld - der eine war Lateinlehrer, der andere Meister."

Klar war für den Kalkarer jedoch, dass nach dem Abitur erstmal eine Auszeit von der Schule wichtig war - in der Eifel lernte er Landmaschinenmechaniker. Noch während des Maschinenbau-Studiums in Aachen machte er Praktika an Berufsschulen und wählte, weil ihn das Unterrichten begeisterte, ein zweites, ganz anderes Fach: Sondererziehung und Rehabilitation Lernbehinderter. Diese Fachkenntnisse dürften ihm heute - Stichwort Inklusion - zugute kommen. "Wir widmen uns aber schon immer auch den Lernschwachen", betont Gert Budde. Schließlich sind alle Jugendlichen mindestens bis zum 18. Lebensjahr schulpflichtig. Praktika seien besonders wichtig.

Was Wolters mehr Sorgen bereitet als die Schüler ist der Mangel an Lehrern. "Der Markt ist leer gefegt", sagt er. Gerade für die naturwissenschaftlichen Fächer sei kaum Nachwuchs zu finden: Wer auf die Internetseite der Schule blickt, sieht dort zahlreiche Stellen ausgeschrieben. Berufsschullehrer zu sein setzt besondere Fähigkeiten voraus, betonen die Profis: "Wir sind nicht nur Fachleute. Neben dem Spezialwissen brauchen wir ein gutes Gefühl für die Schüler, denn ohne die richtige Lernatmosphäre geht es nicht", weiß Wolters.

(RP)
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