Emmerich Neumarkt: BGE-Chef verspottet Investor

Emmerich · Gerd Bartels reagiert auf Verzögerungen. Schoofs noch nicht einig mit irischen Eigentümern.

Das Neumarkt-Center ist abgerissen, jetzt gibt es Verzögerungen, weil Investor Josef Schoofs mit dem Inhaber des Deutsche-Bank-Gebäudes sprechen muss. Es geht um die Einhaltung von Abstandsflächen zwischen diesem Gebäude und den neuen, die auf dem Neumarkt gebaut werden sollen. Das ist ein wichtiges Detail.

In dieser Situation grätscht BGE-Chef Gerd Bartels rein. In einer Mail an die Rheinische Post, die darüber gestern berichtete, schreibt er: "Wenn man Ihren heutigen Artikel liest, muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, ob die Planer der Fa. Schoofs ihre Arbeit erstmalig ausführen, oder ob es bereits Erfahrungswerte aus der Vergangenheit gibt? Fast wäre man geneigt, den Damen und Herren zu empfehlen ein Grundlagenseminar in Bauplanungsrecht beim Studieninstitut Niederrhein zu belegen. Wir "Hobbypolitiker" haben uns jedenfalls größtenteils diese absolut notwendigen Kenntnisse in dem o.g. Seminar verschafft."

Und darum geht's:

Das Neumarkt-Zentrum würde mit seiner Tiefgarageneinfahrt laut bisheriger Planung so nah am bestehenden Nachbargebäude errichtet, dass dazu der Eigentümer der vorhandenen Immobilie sein Einverständnis geben müsste. Der Besitzer ist eine irische Investment-Gesellschaft. Die Schoofs-Gruppe, die das Neumarkt-Projekt plant, versucht, deren Einverständnis einzuholen. "Und das scheint nicht so einfach zu sein, wie man sich das gedacht hat", so der städtische Beigeordnete Wachs. "Nach unseren Informationen ist man in Gesprächen, aber noch zu keinem Ergebnis gekommen."

Bislang hat sich durch die Sache eine Verzögerung von etwa drei bis vier Wochen ergeben. Wie lange das noch weitergehen könnte, darüber gibt es vorerst keine Prognosen. "Da muss ein Knoten durchschlagen werden", meinte Wachs. Über eine Woche mehr oder weniger zu spekulieren, sei da müßig. Andererseits sei natürlich klar, "dass das nicht Monate oder Jahre dauern kann".

Für Bartels steht fest: "Man kann die - zugegeben ketzerische - Frage stellen, ob das aktuelle Vorgehen des Investors nicht bereits der Beginn seines Abgesangs ist, denn wir alle haben noch die Worte von Herrn Schoofs aus einer der letzten Ratssitzungen im Ohr, als er vehement mehrere Szenarien aufzählte, die einen Rücktritt von seinem Gesamtvorhaben auslösen könnten. Es scheint jedenfalls sehr angezeigt, dass die Stadt kurzfristig beginnt, über einen Plan B in Sachen Neumarkt nachzudenken, denn schließlich würde bei negativem Ausgang das Grundstück ins Eigentum der Stadt Emmerich übergehen."

(RP)
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