Emmerich Neumarkt: BGE will Druck auf Investor Schoofs erhöhen

Emmerich · BürgerGemeinschaft Emmerich mit Brief an Bürgermeister. Wenn sich nichts tut, soll im Dezember über neuen Investor verhandelt werden. Auch Schoofs könnte vom Vertrag zurücktreten.

In einem Brief an Bürgermeister Johannes Diks macht die BGE Druck: Sie will, dass der Emmericher Rat im Dezember darüber entscheidet, ob Investor Josef Schoofs noch der richtige Mann ist, der den Neumarkt umbaut, oder ob sich die Stadt auf die Suche nach einem anderen Unternehmer machen sollte.

Die BGE hat die Nase voll: Auch 30 Monate nach dem Ratsbeschluss, Schoofs das Projekt Neumarkt anzuvertrauen, tue sich nichts. "Es gibt noch nicht einmal eine Arbeitsgrundlage in Form eines verbindlichen Konzepts, das Rat und Verwaltung in die Lage versetzen würde, ein Bebauungsplanverfahren auf den Weg zu bringen", schreibt Gerd Bartels in dem Brief an Bürgermeister Diks. Bartels ist der Fraktionsvorsitzende der BGE im Rat.

Tatsache ist, dass nicht nur die BGE genervt ist, weil sich kein Fortschritt in der Sache erkennen lässt. Doch sind CDU und SPD bereit, noch in diesem Jahr die Pferde zu wechseln?

Die meisten Beteiligten glauben noch immer, dass Schoofs willens ist, 16 Millionen Euro auf dem Neumarkt zu investieren. Der Geschäftsmann nimmt sich dafür einfach nur sehr viel Zeit.

Und: Auch Schoofs hat das Recht auf einen Rücktritt. Bekanntlich hat er mit der Stadtsparkasse einen Vertrag über den Kauf des alten Neumarkt-Centers geschlossen. Etwas mehr als eine Million Euro ist er bereit, dafür zu bezahlen. Allerdings gibt es im Vertrag eine Ausstiegsklausel: Wenn die Stadt bis Ende des Jahres keinen Bebauungsplan für den Neumarkt aufgestellt hat, kann Schoofs von diesem Vertrag zurücktreten.

Ob die Stadtverwaltung das bis Jahresende schafft? Im Rathaus herrscht die Meinung , dass Schoofs nicht genügend Material zur Verfügung stellt, um die Pläne auszuarbeiten. Andere sagen, dass auch die Beamten nicht ganz unschuldig sind. Zu viele Verbote, Einschränkungen und Vorschriften soll es geben, die dem Investor das Leben schwermachen.

Bürgermeister Johannes Diks sagt dazu: "Das ist Quatsch. Es hat lediglich beim Discounter Meinungsunterschiede gegeben, weil dieser einen eigenen Parkplatz mit Schranke wollte. Das wollten wir aber nicht." Er weist zudem darauf hin, dass mit einem Discounter (derzeit verhandelt Schoofs mit zwei Kandidaten), mit MediMax, der "Frische-Arena" und vermutlich der Caritas die Gewerbeflächen im Erdgeschoss schon an den Mann gebracht sind.

Aber richtig ist auch, dass im Mai 2014 Kommunalwahlen sind. Und wenn Schoofs bis dahin nichts geliefert hat, werden sich die Parteien wohl von ihm trennen.

(RP)
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