Sascha Eigner "Nicht mehr im Rockband-Kontext"

Emmerich · Der Gitarrist und Manager von "Jupiter Jones" über die Aufregung nach der jüngsten Echo-Verleihung und den bevorstehenden Auftritt bei der Lebenshilfe in Rees. Und über das, was der 42-Jährige musikalisch noch so vorhat.

 Sascha Eigner (2.v.r.) und seine Mitspieler von "Jupiter Jones".

Sascha Eigner (2.v.r.) und seine Mitspieler von "Jupiter Jones".

Foto: Sven Sindt

"Jupiter Jones" hat 2012 den Echo-Preis verliehen bekommen. Nach dem Skandal um die Rapper Kollegah und Farid Bang bei der jüngsten Verleihung haben manche Künstler ihren Echo zurückgegeben. Gibt "Jupiter Jones" seinen auch zurück?

Sascha Eigner Nein. Die Debatte ist natürlich gerechtfertigt, die beiden haben viel Mist gebaut. Aber da muss man differenzierter rangehen. Die Jungs haben schon vorher viel deutschsprachige Musik gemacht, aber die Bundesprüfstelle hat nichts indiziert. Der Song ist geschmacklos, aber nicht verboten. Was ich verwerfe, ist die Tatsache, dass man ihnen noch eine Bühne geboten hat. Die Regularien des Echo sind aber nun mal so: Es ist ein Fan-Preis, er richtete sich nach den Verkaufszahlen und ist ein Spiegelbild der Menschen, die Musik hören. Von daher war die Nominierung gerechtfertigt.

War das denn sonst ein Thema in der Band?

Eigner Wir sehen uns ja nur noch selten, weil wir nur noch bei Festivals spielen. Doch wir beschäftigen uns durch unser Umfeld damit. Man sollte jedoch den Ball flach halten und nicht herumschreien. Es ist auch so, dass sich unser Echo nicht nach Verkaufszahlen richtete, sondern ein echter Fan-Echo war.

Ihr seid jetzt nach 17 Jahren auf Abschiedstour. Wie ist die Stimmung in der Band?

Eigner Wir sind natürlich traurig. Wir hören auf, weil einige nicht weiter machen wollen, einige wohl. Da baute sich ein gewisses Spannungsfeld auf. Die Entscheidung hinter den Kulissen ist aber schon lange gefallen.

Ihr spielt am 1. September bei der Lebenshilfe in Rees. Kennt ihr die Stadt?

Eigner Leider nicht. Wir haben vor einigen Jahren mal in Kevelaer bei einem Festival gespielt. Aber in Rees sind wir noch nicht gewesen.

Welches Programm werdet ihr in Rees spielen?

Eigner Nichts Neues, wir proben für die Festival-Saison. Es werden Songs vom ersten bis zum letzten Album zu hören sein. Die Hits und Tracks abseits vom Mainstream, die uns ans Herz gewachsen sind. Andere wiederum klappen live nicht so, zum Beispiel der Song "Vater".

Wie sind die musikalischen Pläne?

Eigner Der Drummer wird wahrscheinlich was im Ultra-Metal-Bereich machen. Ich arbeite seit einem Dreiviertel-Jahr an neuen Projekten. Darüber kann ich noch nicht so viel sagen, ich bereite vieles vor. Es wird nicht mehr so im Rockband-Kontext stehen. Das wird musikalisch sehr offen.

MICHAEL KLATT STELLTE DIE FRAGEN.

Das Groin's Garden Festival der Lebenshilfe findet am 1. September statt. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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