Emmerich Niederrheinische Kiesindustrie fürchtet um Existenz

Emmerich · Initiativkreis Zukunft Niederrhein kritisiert: "Der neue Landesentwicklungsplan nimmt uns die Perspektiven."

 Michael Hüging-Holemans aus Rees sieht den LEP kritisch.

Michael Hüging-Holemans aus Rees sieht den LEP kritisch.

Foto: Bosmann

Vom neuen Landesentwicklungsplan (LEP), der noch in diesem Jahr vom Landtag beschlossen werden soll, erwartet die niederrheinische Kies- und Sandindustrie nichts Gutes. 13 Unternehmen, die sich im Forum Zukunft Niederrhein zusammengeschlossen haben, fürchten um ihre Existenz, weil keine langfristige Planungssicherheit mehr gegeben scheint.

"Unsere Branche arbeitet seit Jahrzehnten subventionsfrei, sichert Arbeitsplätze und sorgt sich um den Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft. Umso unverständlicher ist es, dass die Landespolitik mit dem neuen LEP die Perspektiven der Kiesunternehmen am Niederrhein und in ganz NRW massiv einengt", erklärten jetzt die Koordinatoren des Initiativkreises, Michael Schulz (Hülskens) und Michael Hüging-Holemans (Holemans-Gruppe), zum Entwurf des Papiers.

Gegenüber anderen Belangen, so Schulz und Hüging-Holemans, werde die Rohstoffversorgung in der Landesplanung offensichtlich vernachlässigt. Mit seinen Konzentrationszonen und Tabukriterien lasse der LEP-Entwurf kaum mehr Spielräume für einen Ausgleich der Interessen vor Ort, "der sich bislang in der Praxis bewährt hat". Stattdessen, so die Kiesbranche in ihrer Mitteilung weiter, sollten weite Landesteile von vornherein aus der Planung ausgeklammert werden - "obwohl an diesen Stellen häufig gute Lagerstätten vorhanden sind".

Unterm Strich, so Schulz und Hüging-Holemans, beraube der LEP die heimische Kies- und Sandindustrie ihrer Planungshorizonte. Die Gewinnung von Kies und Sand erfordere kostenintensive Betriebsanlagen. Langfristige Planungssicherheit sei unerlässlich.

Wörtlich heißt es in der Mitteilung der Initiative: "Uns drängt sich der Eindruck auf, dass die Politik auf lange Sicht die heimische Rohstoffgewinnung vollkommen zurückdrängen will. Damit setzt NRW jedoch einen gewichtigen Standortfaktor aufs Spiel. Profitieren Industrie und Bauwirtschaft bisher noch von der Kiesgewinnung am Niederrhein, würde sich dies durch einen dann notwendigen Import der Massenrohstoffe in Zukunft ändern - ein aus ökonomischer und ökologischer Sicht höchst zweifelhaftes Unterfangen."

Der derzeit gültige Landesentwicklungsplan stammt aus dem Jahr 1995. Bis Ende Februar konnten Stellungnahmen zum Entwurf des neuen LEP abgegeben werden. Derzeit läuft deren Auswertung.

(fws)
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