Emmerich Nispa: Die neue niederrheinische Sparkasse

Emmerich · Der Grundstein für den Zusammenschluss der Sparkassen in Wesel und Dinslaken ist gelegt worden.

Der Grundstein für die Gründung der neuen "Premium-Sparkasse am Niederrhein" (Ludger Hovest, SPD) ist am Dienstagabend im Weseler Ratssaal gelegt worden. Alle 51 Ratsmitglieder (inklusive Bürgermeisterin) stimmten für eine Fusion der "gesunden" Verbands-Sparkasse Wesel (mit Filialen in Hamminkeln und Schermbeck) mit der in finanzielle Schieflage geratenen Sparkasse Dinslaken (mit Bankstellen in Voerde und Hünxe). Der öffentlich-rechtliche Vertrag soll nach den Sommerferien unterzeichnet werden. Bis dahin sollen im Verwaltungsrat noch offene Fragen geklärt werden. Beispielsweise die, wer eigentlich wen aufnimmt.

Eines steht für die Weseler Politiker fest: Das neue Geldinstitut - die Rede ist bislang von der Niederrheinischen Sparkasse mit dem befremdlichen Kürzel Nispa - soll nach einem in der Kreisstadt seit Jahren geltenden Standard geführt werden. "Kreditvergaben an den Mittelstand und die Bürger sowie alle Beratungsgespräche müssen solide und korrekt durchgeführt werden", so Hovest. "Dann wird uns die neue Sparkasse viel Freude bereiten." Den Worten des SPD-Chefs konnte sich Jürgen Linz (CDU) nur anschließen und sprach von einer "historischen Chance für unsere Sparkasse", den Herausforderungen der Zukunft standzuhalten.

Die Gefahr, dass die Fehler, die in den vergangen zehn Jahren bei der Sparkasse in Dinslaken unter anderem durch riskante Kreditvergaben gemacht wurden, wiederholt werden könnten, schloss Friedrich-Wilhelm Häfemeier aus. Der Vorstands-Vorsitzende der Verbands-Sparkasse machte in der Sitzung deutlich, dass man auch nach der Fusion an dem bestehenden Netz mit 17 Filialen in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck festhalten wolle.

Von Rolf Blommen (SPD) auf das Thema "Auswirkungen auf das Personal" angesprochen, meinte Häfemeier: "Wer sich engagiert und sich auf Veränderungen freut, der braucht keine Angst um seinen Arbeitsplatz haben." Freiwerdende Stellen würden aber künftig nicht mehr unbedingt wiederbesetzt.

Und so geht es nun weiter: Die Zweckverbandsversammlungen beider Institute werden noch in dieser Woche ihre Beschlüsse für das Zusammengehen treffen, das der Kunde so wenig wie möglich spüren soll. Wie Häfemeier gestern im RP-Gespräch erläuterte, wird wohl eine der beiden Bankleitzahlen erhalten bleiben. Auch bei den "Kern-Kontonummern" solle sich nichts ändern, nur bei den SEPA-Bereichen. Offene Fragen würden nach den Sommerferien auf der Tagesordnung stehen.

(RP)
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