Isselburg Novoferm - ein Wirtschaftswunderkind

Isselburg · Vor 60 Jahren gründeten Bernhard Sandscheper und Peter Hoffmann das "Isselwerk" in Werth. Aus dem kleinen Betrieb wurde einer der großen europäischen Anbieter für Türen, Tore und Zargen mit weltweit 2000 Mitarbeitern.

 Oben: Das Werk in Werth heute. Rechts: Unternehmensgründer Bernhard Sandscheper. Unten: Blick auf den Komplex in den 90er Jahren aus der Vogelperspektive. Rechts: Mit dem "Hanomag" zum Kunden. Der erste Fuhrpark des Unternehmens.

Oben: Das Werk in Werth heute. Rechts: Unternehmensgründer Bernhard Sandscheper. Unten: Blick auf den Komplex in den 90er Jahren aus der Vogelperspektive. Rechts: Mit dem "Hanomag" zum Kunden. Der erste Fuhrpark des Unternehmens.

Foto: Andreas Endermann (RP-Archiv)/privat/Novoferm

Als Bernhard Sandscheper 1991 von der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat von Novoferm wechselte, hatte das von ihm zusammen mit Peter Hoffmann gegründete Unternehmen, eine Entwicklung hinter sich, die man fast schon als atemberaubend bezeichnen kann: von einem kleinen Betrieb in der Provinz zu einem der führenden Anbieter von Türen, Toren und Zargen in ganz Europa.

Novoferm feiert sein 60-jähriges Bestehen. Und auch, wenn im vergangenen Jahr rund 25 Arbeitsplätze im Werk Haldern abgebaut werden mussten, sieht sich das Unternehmen im Jubiläumsjahr gut aufgestellt. "Auch in Zukunft werden wir unsere Wachstumsstrategien konsequent fortschreiben", kündigt Rainer Schackmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, an.

Isselburg: Novoferm - ein Wirtschaftswunderkind
Foto: Novoferm

Das Wachstum von Novoferm hatte 1955, mitten in der Wirtschaftswunderzeit, begonnen. Damals hatte der Handwerker Bernhard Sandscheper in Werth eine zündende Idee: Er spezialisierte sich auf Stahlzargen und Regallagerfertigung. Die Isselwerke waren geboren. Auch den Markennamen "Novoferm", der sich aus den Wörtern "nouvelle fermeture" (neuer Verschluss) zusammensetzt, hatte Sandscheper mit der Schaffung neuer Türsysteme aus verzinktem Stahlblech ersonnen.

Sandscheper und Hoffmann hatten frühzeitig e die große Chance industriell vorgefertigter Metall- und Stahlbauprodukte erkannt. Sie begannen mit der Produktion von Türen, Toren, Geländern, Fenstern, Streuwalzen und Stapelregalen in Werth an der Schüttensteiner Straße. Bald folgte auch eine handwerklich orientierte Zargenfertigung. Das Unternehmen wuchs und expandierte. Bereits 1962 wurde ein weiteres Werk, mit Standort in Haldern, zur Produktion von Feuerschutztüren eröffnet. So ging es Schritt für Schritt voran. Heute befindet sich in Haldern die Firmenzentrale. Allein in Europa gibt es 18 Werke, dazu zwei in Asien. Zu den Vertriebsgebieten der Produkte gehören Europa, Afrika, Nahost, Russland und Teile Asiens. Weltweit beschäftigt Novoferm rund 2000 Mitarbeiter. Die ursprüngliche Unternehmenskeimzelle ist das Werk in Werth. Umbenannt wurde es 1992 in Novoferm. Da war es schon von der Hoesch-Gruppe übernommen worden, die es später an den Weltmarktführer, die Sunwa Shutter Corporation aus Japan, veräußerte.

Heute arbeiten in Werth, das zu einem der größten Werke des Unternehmens gehört, rund 400 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung.

In der hochautomatisierten Fertigung werden auf 45 000 Quadratmetern Hallenfläche Schwingtore und Stahlzargen produziert.

Bei Novoferm ist man überzeugt, dass die weltweite Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Bauprodukten und kundengerechten Lösungen weiter wächst. Dabei sei der Erfolg kein Selbstläufer. Es bedürfe fortlaufender Produktneuerungen und einer ständigen Effizienzsteigerung der Unternehmensprozesse, um im Wettbewerb bestehen zu können, so Rainer Schackmann.

(RP)
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